August 7, 2015 – 22 Av 5775
Polin, eine tausendjährige Geschichte

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Mehr als die Hälfte aller Juden stammen aus Polen  

Von Karl Pfeifer

Die Juden brachten die aschkenasische Kultur aus dem Rheinland nach Polen. 1569 entstand Großpolen, zu dem die Ukraine, Weißrussland, Litauen und Teile Russlands gehörten (Polen war damals das größte Land Europas, sogar noch vor Russland). Dies galt als das „Paradisus Judaerorum“, in dem Juden eine Gemeindeautonomie genossen und eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Landwirtschaft spielten, insbesondere als Verwalter von adeligen Gütern. 750.000 Juden lebten 1765 auf dem Gebiet des von den Kritikern „jüdisches Paradies“ genannten Großpolens.

Auf einer Mauer aus Wörtern liest man Zitate aus verschiedenen Quellen in verschiedenen Sprachen, so dass die Museumsbesucher selbst entscheiden können, ob das Leben der Juden so sorglos war, wie es ihre Feinde behaupteten. Der nächste Durchgang ist dem Chmelnitzky-Aufstand 1648-1649 gewidmet, als Kosaken polnische Adelige und Juden massakrierten, die sie beschuldigten für das Elend der Bauern verantwortlich zu sein. Es folgt das jüdische Schtetl, in dessen Mittelpunkt die Rekonstruktion der farbenfrohen hölzernen Synagoge Gwozdziec, in der Nähe von Lemberg steht.

Mit der Teilung Polens 1772 begann der Eintritt in das moderne Zeitalter, in dem Haskala (jüdische Aufklärung) und Chassidismus entstanden sind. Eine kleine Gruppe von Juden, die auf Integration hoffte, definierte sich als „Polen mosaischen Glaubens“. 1880 folgen Pogrome und das Aufkommen des modernen Antisemitismus. Viele Juden emigrieren, hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen. Andere fanden ihren Weg zum Zionismus oder zur jüdischen Arbeiterbewegung „Bund“ (man beachte den deutschen Namen!). Die jiddische und hebräische Kultur blühte auf durch die Verbreitung der Massenpresse. (...)

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