Der Jüdische Landesverband Schleswig-Hol- stein erhält in Zukunft 40.000 Euro mehr an Zuschüssen vom Land. Durch den deutlich er- höhten jährlichen Förderbetrag von 130.000 Euro auf 170.000 Euro können die fünf libera- len und egalitären Gemeinden in Ahrensburg, Bad Segeberg, Elmshorn, Kiel Jahnstraße und Pinneberg die religiöse Betreuung durch Lan- desrabbiner Walter Rothschild ausbauen. Alle Gemeinden betreuen Jüdinnen und Juden in den jeweiligen Kreisen.

«Wir freuen uns, dass unser Landesrabbi- ner durch die Erhöhung des jährlichen Zu- schusses mehr Gottesdienste geben und sei- ne seelsorgerische Betreuung intensivieren kann», sagt Walter Blender, Vorsitzender des Landesverbandes. Der 2002 geschlossene Staatsvertrag mit dem Land sichert den jüdi- schen Gemeinden die Existenz.
«Der erhöhte Zuschuss vom Kultusministerium ist ein Lichtblick für alle Gemeinden im Landes- verband, zumal die Zahl der Mitglieder ständig steigt», sagt Ljudmila Budnikov vom Vorstand. Die Segeberger Gemeinde hat zudem noch einen eigenen Grund zum Feiern. Die einzige Mikwe des Landesverbandes, das rituelle Tauchbad in der Se- geberger Synagoge Mishkan Ha’Zafon, der Synagoge des Nordens am Jean- Labowsky-Weg, ver- zeichnete den 1000. Besucher. Die Mikwe wird von allen schles- wig-holsteinischen Juden, aber auch von jüdischen Gemeinden der benachbarten Bundesländer ge- nutzt. Da der Andrang sehr groß ist, plant der Landesverband mit der Jüdischen Ge- meinde Kiel Jahnstra- ße jetzt zudem den Bau einer Mikwe in der Landeshauptstadt. 2002 gründete sich der erste Jüdische Lan- desverband Schleswig-Holstein mit den Gemeinden Ahrensburg, Kiel, Elmshorn, Pinne- berg und Segeberg. Sitz des Landesverbandes ist die Synagoge Mishkan Ha’Zafon, die Syna- goge des Nordens in Bad Segeberg. Schleswig- Holsteins liberaler Landesrabbiner ist Walter Rothschild. Neben den liberal jüdischen und egalitären Gemeinden gibt es drei orthodox-jü- dische Einheitsgemeinden in Lübeck, Kiel und Region an der Wikingerstraße und Flensburg, die von Rabbiner Dov Levy Barsilay betreut werden. Seit mehr als 50 Jahren besteht zudem die Jüdische Gemeinde in der benachbarten Hansestadt Hamburg, die ihr Gemeindezent- rum in der ehemaligen Talmud-Tora-Schule am Grindelhof eingerichtet hat. Die Synagoge be- findet sich in der Weidenallee. Landesrabbiner ist Shlomo Bistritzky von der orthodoxen Bewe- gung Chabad Lubawitsch.

Im August 2004 gründeten zwölf Juden in Hamburg die Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg. Im Dezember 2013 berief die Ge- meinde Edward van Voolen zum Liberalen Lan- desrabbiner Hamburgs. LL

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