April 2, 2015 – 13 Nisan 5775
Pessach: Hausputz für das Ego

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Der tiefere Sinn macht das Fest noch schöner  

Von Michael Selutin

Anders als im Actionfilm „Exodus“ waren es weder Moses noch das Volk, die für die Befreiung aus der Sklaverei verantwortlich waren, sondern nur Gott. Das bezeugt das ungesäuerte Brot, die Matza. Deswegen wird am Pessach jegliches gesäuertes Brot aus dem jüdischen Haushalt entfernt und erinnert so an die Passivität der Befreiten.

Das Ego soll verpuffen
Wie alle jüdischen Feiertage haben die Traditionen zu Pessach auch eine psychologische Perspektive, die, wenn richtig angewandt, die Selbstvervollkommnung des Individuums vorantreibt und ihn von störenden Charaktereigenschaften befreit.

Am Pessach also stehen sich zwei Brote gegenüber, das gesäuerte „normale“ Brot – Chametz genannt und das ungesäuerte Matza-Brot. Der Unterschied besteht darin, dass der Sauerteig das normale Brot zum „Aufpuffen“ und Wachsen bringt, während das ungesäuerte Brot flach bleibt.
Chametz steht in diesem Sinne für Ego und Arroganz, das Aufpuffen wird als Aufplustern verstanden, genau was eine arrogante Person tut, die ihrem Ego verfallen ist. Die Matza hingegen ist das flache Brot der Sklaverei. Bei einem Sklaven ist kein Ego vorhanden und auch die Errettung, die wenn sie sich selbst zugeschrieben worden wäre, dem Ego zuarbeiten würde, wurde nicht durch eigene Hand ausgeführt, sondern war ein Geschenk und hilft dem Ego wenig.

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