Längst sind auch zahlreiche europäische Stadtteile „arabisch geprägt“  

Januar 11, 2018 – 24 Tevet 5778
Heute Jerusalem, morgen Neukölln

Von Chaim Noll

Europäische Medien haben sich stark erregt über die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch den amerikanischen Präsidenten Trump. Er begründete diesen Schritt mit der Notwendigkeit, sich in der Politik an Tatsachen zu orientieren, nicht an Illusionen. „Heute erkennen wir endlich das Offensichtliche an“, sagte er, „dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist. Das ist nichts anderes als die Anerkennung der Realität.“

Gegen diese Erklärung wurden vor allem zwei Argumente vorgetragen, die einen legitimen „Anspruch der Palästinenser“ auf Jerusalem als ihre Hauptstadt begründen sollen.

Das erste: Jerusalem sei die „drittheiligste Stätte“ des Islam, basierend auf der unbewiesenen Annahme, mit der in Sure 17 Vers 1 erwähnten „fernen Moschee“ sei die Al Aqsa in Jerusalem gemeint, obwohl diese Moschee erst rund hundert Jahre nach dem erwähnten Ereignis gebaut wurde und das Wort Jerusalem im Koran nicht ein einziges Mal vorkommt.

Das zweite Argument ist die Anwesenheit zahlreicher Araber in Jerusalem. So gaben am 6. Dezember „Die Welt” und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ – wörtlich gleichlautend – folgende Begründung für einen „Anspruch der Palästinenser“ auf Jerusalem: „Der Ostteil der Stadt ist arabisch geprägt und wird vorwiegend von Arabern bewohnt.“ Der selbe Satz, identisch, Wort für Wort, findet sich im „manager magazin“, auf der Website des Bayerischen Rundfunks, im Wiener „Standard“, in der „Märkischen Allgemeinen“, in der „Hannoveraner Neuen Presse“, in der „Kölnischen Rundschau“ und vielen anderen Zeitungen. Ist keinem der zahlreichen Schreiber und Nachschreiber aufgefallen, dass dieses Argument inzwischen auch auf viele Städte Europas zutrifft? Sind nicht längst Stadtteile von Berlin, Köln, Düsseldorf, Paris, Brüssel, Malmö oder Birmingham „arabisch geprägt“ und „vorwiegend von Arabern bewohnt“?

Damit besteht dann logischerweise auch ein „Anspruch der Palästinenser“ auf viele europäische Städte. Erfolgreich, ganz im Sinne multikultureller Durchdringung, haben die Schöpfer dieses Satzes islamisches Denken und Fühlen verinnerlicht. Denn der Koran gesteht seinen Anhängern unbegrenzte Gebiete zu. Heute Jerusalem. Und morgen die ganze Welt.

(Zuerst erschienen auf „Achse des Guten“)

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