September 5, 2015 – 21 Elul 5775
Freude pur in der Laubhütte

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Unseren Lesern eine schöne Sukkot-Woche!  

Von Rabbiner Elischa Portnoy

Als das dritte Wallfahrtsfest im Jahr nach Pessach und Schawuot feiern wir das Laubhüttenfest (Sukkot). Seinen Namen hat dieses Fest von dem Gebot bekommen, eine Woche in den Laubhütten zu sitzen.

Sukkot ist ein einzigartiges Fest mit sehr besonderen Gesetzen und Ideen, doch der Termin ist seltsam. Eigentlich ist jeder große Feiertag im Judentum an ein bestimmtes Ereignis „gebunden“: Pessach feiern wir am 15. Nissan, weil unsere Vorfahren vor vielen Jahren am 15. Nissan aus Ägypten ausgezogen sind. Schawuot feiern wir 49 Tage nach Pessach, weil unsere Vorfahren 49 Tagen nach dem Auszug aus Ägypten am Berg Sinai die Thora bekommen haben. Rosch Haschana (der Gerichtstag) feiern wir am 1.Tischrej, da am 1.Tischrej der erste Mensch Adam erschaffen und gerichtet wurde. Und auch der heiligste Tag im Jahr, Jom Kippur, der am 10. Tischrej gefeiert wird, hat seinen Ursprung in Folgendem: am 10.Tischrej im ersten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten hat G’tt dem jüdischen Volk die Sünde vom Goldenem Kalb vollständig verziehen.

Jedoch gibt es kein nennenswertes Ereignis, das am 15. Tischrej stattfand, am jenem Tag, an dem wir Sukkot zu feiern beginnen. Was feiern wir denn dann überhaupt?

Es steht in der Thora: „In den Hütten sollt ihr sieben Tage sitzen…, denn in den Hütten saßen die Söhne Jisroels beim Auszug aus Ägypten…“. Unsere Weisen erklären uns, dass damit die „Anenej Kawod“ - die Ehrenwolken gemeint sind. Diese „Ehrenwolken“ haben die Juden sowohl beim Auszug aus Ägypten als auch nach dem Auszug beschützt und nachts den Weg beleuchtet.

Wenn dem so ist, dann müssten wir eigentlich im Frühling in den Laubhütten sitzen, wenn wir Pessach feiern! Doch sagen unsere Weisen, dass das nicht viel Sinn machen würde: im Frühling wird es wärmer und es ist angenehm aus dem Haus nach draußen zu gehen. Alle Menschen machen das. Dagegen im Herbst, wenn es kühler ist und zu regnen beginnt, nur in dieser Zeit zeigt unser Wohnen in den Laubhütten, dass wir tatsächlich ein Gebot erfüllen und nicht nur an unser eigenes Wohl denken. Damit zeigen wir auch, dass wir nicht auf die Standfestigkeit unserer Häusern vertrauen, sondern nur auf den Schutz von G’tt.

„Und sei nur fröhlich!“

Es gibt noch einen Grund für das Feiern von Sukkot im Herbst. Alle Wallfahrtsfeste (Pessach, Schawuot, Sukkot) sind eng mit der Landwirtschaft in Israel verbunden. Im Herbst ist normalerweise die ganze Ernte schon eingebracht und man hat einen guten Grund zur Freude.
Interessanterweise wird in der Thora das Gebot sich zu freuen bezüglich Sukkot dreimal erwähnt – öfter als bei allen anderen Festen!
Auch diejenigen, die keine Felder und keine Ernte haben, müssen trotzdem für gute Laune sorgen. So ist der jüdische Ehemann verpflichtet seiner Frau schöne Kleidung oder Schmuck zum Fest zu kaufen und die Kinder mit Süßigkeiten zu erfreuen. Und er selbst darf dann während des Festes durch guten Wein in Stimmung kommen. (…)

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