April 2, 2015 – 13 Nisan 5775
Der Terror und die Spaßgesellschaft

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Ängste, Frust, Tabus – Eine Annäherung an das Thema  

Von Michael Guttmann

Wer noch vor gar nicht allzu langer Zeit in Deutschland den islamischen Terror als Weltbedrohung anprangerte, ruderte gegen einen schier unüberwindbaren Mainstream.
Den Islam mit Terrorismus in Verbindung zu bringen, ging gar nicht und wurde als Generalverdacht gegen gläubige Muslime abgelehnt.

Indessen nahmen die Anschläge gegen die westlichen Zivileinrichtungen zu. Selbstmordattentate und Gräueltaten an Unschuldigen erklärte man als Verzweiflungsakte von Entrechteten, deren tiefere Ursachen dem Kolonialismus und Imperialismus zugeschrieben wurden.
Dem Kampf gegen den Terrorismus sind vor lauter Tabus die Flügel gestutzt.
(…)
In Addition mit der übrigen politisch-ökonomischen Misere entwickelte sich Frust in der Bevölkerung, der zu Gleichgültigkeit, mangelnder Wahlbeteiligung und gelegentlich zu Unmutsausbrüchen führte.
Die Kräfte, die an dem Zerrbild der Gesellschaft maßgebenden Anteil haben, sind in politische Lager gespalten, die keinesfalls mit den Parteien immer identisch sind. Ihr Wirken ist durch eine Vielzahl von Faktoren charakterisiert, wie die mangelnde Seriosität und fehlende Solidarität ihrer gesellschaftlichen Konzepte, die Inkonsequenz bei der Realisierung, die Ohnmacht, die Ratlosigkeit und die einseitige bis bewusste Fehlinformation der Bevölkerung. Das alles förderte ökonomische Ungerechtigkeit, spaltete die Gesellschaft und führte objektiv zur Vernachlässigung der Sicherheit des Landes.
(…)
Es ist Usus geworden, die Probleme zu bagatellisieren und zu zerreden, unbequeme Wahrheiten zu verschweigen. Kritiker werden zur Zielscheibe in der eigenen Partei, unbequeme Ansichten als Miesmacherei oder gar als gefährliche Misantrophie abgestempelt. Allein die Misere lässt sich nicht wegdiskutieren oder durch eine sogenannte „Willkommenskultur“ beheben. Die Auseinandersetzungen in Deutschland nehmen an Schärfe zu und verlagern sich zuweilen auf die Straße.

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