Juni 8, 2015 – 21 Sivan 5775
Mit sieben Jahren spielte er vor Albert Einstein

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Ausnahme-Pianist Jerome Lowenthal zu Gast in Berlin 

Von Laura Külper

Es ist absolut still im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Sämtliche Augen der Konzertbesucher sind auf ihn gerichtet, Jerome Lowenthal. Mit 83 Jahren gibt der Ausnahmepianist heute sein Berlin-Debut, auf Wunsch und Einladung seines Mentis Soheil Nasseri. Die Anspannung im Raum ist greifbar, voller Erwartung, in konzentriertes Schweigen gehüllt. Jerome Lowenthals Augen sind halb geschlossen, seine Mimik angespannt, die Finger schweben über den Tasten.
Und in das hörbare Ausatmen Lowenthals mischt sich ein leises Summen, es zeichnet die Melodie nach, eilt ihr sogar voraus. Seine Mimik entspannt sich, ein leichtes Lächeln bahnt sich seinen Weg. Seine Finger setzen in beeindruckender Präzision und vollkommener Leidenschaft das nächste Stück um, Frédéric Chopins Impromptu Nr. 2 in Fis-Dur op. 36.
Das Stück lässt mich an gestern denken, an das Interview, welches im Rahmen eines Essens mit Jerome Lowenthal und zwei seiner Schüler stattfand. Es ist der Abend vor dem Konzert, wir sitzen am Potsdamer Platz und genießen die laue Mailuft. Lowenthal lächelt auf meine Frage, was ihn zu dieser Programmzusammenstellung aus 6 Werken bewogen hätte. Frédéric Chopins Nocturne in E-Dur (op. 62, Nr. 2) wird den Abend eröffnen, gefolgt von Gabriel Faurès Nocturne Nr.6 in Des-Dur (op. 63).
Die zuvor genannte Impromtu Nr.2 ist das zweite Chopin-Stück des Abends, ihm schließen sich die Variationen für Klavier op. 27 von Anton Webern und die Sonate für Violine und Klavier in A-Dur, op. 120 von Cèsar Franck, in der Bearbeitung von Alfred Cortot, an. Den Abschluss soll Ludwig van Beethovens Große Sonate für das Hammerklavier op. 106 bilden. Lowenthal neigt den Kopf und erklärt mir, dass eine Reihe von Inspirationen die Grundlage dieses Programms bildeten.
Es sei eine Hommage an zwei seiner Lehrer, an Eduard Steuermann und Alfred Cortot.

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