September 5, 2015 – 21 Elul 5775
Die Juden im Rheinland

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Der Heimatforscher Matthias Bertram hat jahrelang recherchiert  

Von Florian Hunger

In einem Lied der österreichischen Folk-Rock-Band STS beschreibt das lyrische Ich in suggestiven Versen eine kleine Stadt, die deutlich sichtbar für jeden langjährigen Bewohner einen großen Teil ihrer vertrauten Einwohnerschaft verloren hat, wodurch sich das Stadtbild innerhalb kürzester Zeit merklich verändert:

Spielsachen liegen verwaist im Gras, der Nachbar sitzt nicht im Café wie sonst immer, die Schneiderwerkstatt liegt verlassen da und auch in der Wohnung vom „alten Doktor“ wohnt jetzt jemand anders – „Wo sind all die Menschen hin?“, fragt der Refrain, um vom schrecklichen „wissenden“ Echo geradezu niedergebrüllt zu werden, welches das Ungesehene mit quälender Deutlichkeit beim Namen nennt. Wenn wir das kollektive Gedenken an die Schoah auf mechanisch-gedankenlose Art und Weise mit geographisch und begriffsmäßig weit entfernten Orten wie Auschwitz verknüpfen, drohen wir zu vergessen, dass die dort verübten Verbrechen an Menschen begangen wurden, die hier lebten, mitten unter uns, die ihren Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten tagtäglich ein vertrauter, wenn nicht gar kostbarer Anblick waren. Es ist daher immer ein lohnender Beitrag zum Verständnis der monströsen kulturellen Zäsur von 1933, wenn sich heute private oder öffentliche Geldgeber finden, die wenig verkaufsträchtig scheinende Buchveröffentlichungen bezahlen, welche jüdisches Leben im scheinbar unbedeutenden Kontext des Provinziellen darzustellen versuchen. (…)

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