April 2, 2015 – 13 Nisan 5775
Der nie „abzuwaschende Jude“

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Rolf Hosfeld porträtiert den jüdischen Heinrich Heine  

Von L. Joseph Heid

(…) Neugier und Interesse und Esprit und all das andere, was ihn aus der Masse anderer Schriftsteller heraushebt: Der Witz war Heines Waffe: „Ich arbeite nicht am Sabbat, dem siebenten Tage, wo Gott geruht; ja aus Vorsicht, da man nicht mehr genau weiß, welcher dieser siebente Ruhetag war, tue ich oft die ganze Woche nichts“. Immer wieder zeigt sich Heine als Kenner der Bibel und ein Zitat aus dem Buch der Bücher ist besser als jedes Argument sonst. Besonders wenn es um sein Honorar geht, bekommt es sein Verleger zu spüren: Jeder Arbeiter sei seines Lohnes wert, hält er Julius Campe entgegen, und dann: „Sie sehen, ich bin nicht umsonst bibelfest“.

Heine war, seiner zugespitzten Formulierungen wegen, bei Freund und Feind bewundert oder gefürchtet. Er verstand es, in seiner hochgetriebenen Metaphorik seine nicht gerade wenigen Kontrahenten zu attackieren und sprachlich aufs Korn zu nehmen. Und wenn ihm die gängige deutsche Sprache nicht ausreichte, seine rhetorischen Treffer zu setzen, dann wurde er wortschöpferisch. Welch ein grandioser Einfall, den Baron Rothschild, den Heine anzuschnorren suchte, „famillionär“ zu nennen, so als sei er seinesgleichen. Sein stinkreicher Onkel Salomon Heine, der den mittellosen Dichter mit regelmäßigen Zahlungen über Wasser hielt, musste sich vom frechen Neffen „Millionarr“ nennen lassen.

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