Gäste aus Afghanistan - zwar keine Afghanen, dafür ärgern sie die Katze  

September 9, 2016 – 6 Elul 5776
Wer solche Eltern hat, braucht keine Feinde mehr.

Von Thilo Thiele

Was es so alles gibt! Ich hatte mich ja gewundert, dass die meisten „Flüchtlinge“, denen der deutsche Steuerzahler Fahrkurse spendiert, damit sie nicht irgendwelche Omas totfahren, die zu langsam über die Straße gehen, offenbar aus dem Iran kommen. Zumindest im hohen Norden; so stand es in den „Schleswiger Nachrichten“ („Gott sei Dank ist noch nichts passiert“).

Iran? Nun würde ich dort nicht gerade leben wollen. Schwule werden öffentlich gehängt. Juden würde man am liebsten ins Meer treiben. Die Frau trägt Tschador. Aber ich bin ja auch kein Mohammedaner, und dass es zum Selbstbestimmungsrecht der Moslems gehört, sich zu verschleiern, lerne ich erst jetzt von Flüchtlingslotsen und Feministinnen.

Nur vermummt fühlen sich die Frömmler nämlich „sicher und beschützt“. Damit müssen wir uns wohl abfinden in unserem neuen Wunderland, in dem derzeit alles neu verhandelt wird und eine grüne Kirchenmaus namens Katrin Göring-Eckardt von Mama Merkel „Menschen geschenkt“ bekommt.

Prinzipiell hält die Bundesregierung den Iran und seine Regierung aber für satisfaktionsfähig. Antisemitismus ist kein großes Thema, und Außenminister Steinmeier schaut gerne in Teheran auf einen Tee vorbei, um Präsident Hassan Rohani nach Deutschland einzuladen.

Ich bin ja der Ansicht, dass es häufiger einfache Antworten gibt, als man denkt. Zum Beispiel: Kriegsflüchtlinge aus Syrien könnte man kontrolliert ins Land holen, um sie vor den Bomben zu retten. Sie bekommen eine Duldung und dürfen arbeiten und ihren Lebensunterhalt selber verdienen, und wenn es in ihrem eigenen Land wieder friedlich ist, gehen sie zurück und bauen es auf – wie damals die Bosniaken.

Deutsche Politiker lassen sich am Nasenring durch die Manege führen
Und so wenig man die Opfer des Jugoslawienkriegs damals über die Alpen marschieren ließ, um nachher neugierig zu gucken, wer so alles den Treck überlebt hat, würde ich sie auch nicht im Merkelmeer ersaufen lassen, sondern ins Flugzeug setzen und heile herbringen.

Wenn es hingegen ein paar unbesetzte Stellen gibt, zum Beispiel im süddeutschen Maschinenbau, würde ich nachschauen, wer so auf Erden das nötige Wissen, Kapital und Benehmen hat, und ihn einladen. Vermutlich würde ich die Facharbeiter nicht unter algerischen oder marokkanischen Jungmännern suchen, sondern zunächst in Spanien und Italien, wo die Jugendarbeitslosigkeit hoch sein soll, und danach in Indien oder Vietnam vielleicht. Die Welt ist groß und wird, man vergisst das manchmal, auch von sehr vielen Menschen bevölkert, die nicht fünfmal am Tag ihren Hintern in die Höh‘ strecken, um einem zweifelhaften Gott zu huldigen.

Asyl würde ich zum Beispiel jenen gewähren, die in Erdogans Folterkellern schmoren oder von den Mullahs aufgeknüpft werden sollen, und es berührt mich unangenehm, daß sich deutsche Politiker von diesen Knallchargen am Nasenring durch die Manege führen lassen und dabei auch noch wohlig glucksen.

Dass junge Perser zwar keine gültigen Visa, aber genug Geld für schnelle Autos haben, habe ich jetzt gelernt. Was sie aber auf unseren Landstraßen zu suchen haben, erschließt sich mir nicht. In einem Artikel auf „Spiegel Online“ las ich kürzlich den Bericht einer jungen Frau, die für drei Wochen „Gäste aus Afghanistan“ aufgenommen hatte: „Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind“, „drei traumatisierte Menschen“, eine „dreiköpfige Familie aus Afghanistan“.

Später erfährt man: Die Afghanen sind gar keine Afghanen
Leicht ist das nicht immer mit den Afghanen: „Unsere Gäste aus Afghanistan sind laut und lebhaft, sie streiten, weinen, meckern. Sie telefonieren laut und aufgeregt mit ihren Angehörigen in allen Räumen, ärgern die genügsame Katze, lassen viel rumstehen.“ Erst sehr viel später erfährt man: Die Afghanen sind gar keine Afghanen. „Maihan und Shabnam stammen aus dem Iran, einem – laut Deutschland – sicheren Herkunftsland. Jahrelang haben sie jedoch in Afghanistan gelebt.“ Und sie haben sich auf der Flucht nicht bloß verlaufen, sondern sie wollten gar nicht heim.

Es ist nämlich nicht so, dass die Mullahs sie in den Kerker geworfen hätten, wenn sie nach Hause zurückgekehrt wären. Es ist so: „Maihan will ein besseres Leben für seine Vierjährige“ und hat, wie es etwas vorwurfsvoll heißt, in Deutschland „mit viel mehr Unterstützung gerechnet, mit einer kleinen Wohnung vielleicht“ und nicht bloß einem mickrigen Zimmer in einer Berliner Altbauwohnung („kernsaniert, Holzdielen und Stuck“).

Das ist nachvollziehbar und sein gutes Recht, aber kein Fluchtgrund und schon gar kein Grund, sein Kind auf einem klapprigen Boot in Lebensgefahr zu bringen und nachher illegal über die Grenzen fremder Länder zu schleppen. Nur mit Glück hat die Kleine den Irrsinn überlebt. Einmal fiel sie ins Wasser und konnte erst in letzter Sekunde gerettet werden.

„Zoyas junge Augen haben zu viel gesehen für ihre vier Jahre“, sülzt die Qualitätspresse, ohne einmal zu fragen, wer dem Mädchen den Tort angetan hat. „Sie haben gesehen, wie eine Mutter und ihr Kind bei der Überfahrt nach Griechenland ertrinken. Sie haben gesehen, wie Schleuser den Geflüchteten Gewehre in die Kniekehlen stießen, weil sie nicht ins überfüllte Boot steigen wollten ... ich habe das Wasser mit den Händen aus dem Boot geschippt,‘ sagt Zoya stolz. ,Ich lebe,‘ sagt Shabnam und schluckt.“

Wer solche Eltern hat, braucht keine Feinde mehr.

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