Von Anastasia Iosseliani
Das Jüdische Museum zu Berlin, als bundesunmittelbare Stiftung eine eigenständige juristische Person des öffentlichen Rechts und Bestandteil der mittelbaren Staatsverwaltung des Bundes, hat wieder einmal den Vogel abgeschossen: Dieses Mal, indem man durch die Blume Werbung für BDS macht, und den dazugehörigen Beschluss des Deutschen Bundestags auf dem Twitter-Account des Jüdischen Museums kritisierte und dann zurückkrebste, indem man behauptete lediglich auf einen Diskussionsbeitrag hinweisen zu wollen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass sich das Jüdische Museum Berlin solch einen Ausrutscher leistet. Erst kürzlich, nämlich am 8. März 2019, empfing der Direktor des Museums, Peter Schäfer, einen der Repräsentanten des Henkerregimes, Seyed Ali Moujani, zum Tee. Zum Dank hatte Moujani die Unverschämtheit Israel, den Juden unter den Staaten, mit dem Kalifat des Islamischen Staates gleichzusetzen und somit, unter anderem, den Terrorismus und Völkermord an den Jesiden durch den IS zu relativieren: Die «Gleichsetzung von Antisemitismus mit dem Antizionismus» sei ein Problem, das «unter die Lupe genommen werden» müsse. Moujani forderte, die «Grenze zwischen dem Zionismus und dem Judentum» zu bewahren wie «die Grenze zwischen dem IS und dem Islam».
Übrigens haben die Verantwortlichen des Jüdischen Museums Berlin dieser Ungeheuerlichkeit nicht widersprochen, weder an Ort und Stelle, noch im Nachhinein.
Dies kümmerte die Verantwortlichen im Jüdischen Museum Berlin deshalb überhaupt nicht, weil eine Ausstellung mit Judaica aus dem Iran zu organisieren gilt. Da 90 % der Juden nach der Revolution von 1979 aus dem Iran geflohen sind, primär nach Israel und in die USA, schrumpfte die einst stolze Gemeinde von 100.000 auf knapp 10 000 Mitglieder. Übrigens sehe ich den Relativismus kritisch, wonach der Iran nach Israel immer noch die zweigrößte jüdische Gemeinde im Mittleren Osten hat, denn die Juden, die immer noch im Iran leben, Geiseln des Regimes sind.
Jüdische Raubkunst?
Demzufolge wäre es interessant zu wissen, woher Moujani und seine Freunde, die nun einmal selber keine Juden, sondern schiitische Muslime sind, diese Judaica überhaupt haben. Zumal gerade deutsche Museen sich jetzt darum bemühen sollten, keine Raubkunst auszustellen. Es wäre doch eine Tragödie sondergleichen, wenn man nach der Ausstellungseröffnung eine solche Schlagzeile lesen müsste: «Jüdisches Museum in Berlin stellt Raubkunst aus dem Iran aus». (…)