Von Gerd Buurmann
Gemeinsam mit Pater Nikodemus hat sich Markus Lanz auf die Spuren Jesu begeben und besuchte die Orte, an denen Jesus gewirkt haben soll. Die Reise wurde an Weihnachten 2017 unter dem Titel „Mit Markus Lanz im Heiligen Land“ im ZDF gesendet. Der Reisebericht ist eine erschreckend einseitige Verurteilung Israels gepaart mit einem ständigen Schweigen zu dem Judenhass vor Ort.
Die Reise beginnt in Bethlehem, dem Ort, wo Jesus geboren worden sein soll. In der Geburtskirche fällt Markus Lanz auf: „Man sieht ja ganz viele Muslime hier.“ Markus Lanz fällt jedoch nicht auf, dass er keine Juden sieht. Jedenfalls erwähnt er es nicht. Dabei ist der Grund ganz aufschlussreich: Juden werden in Bethlehem verfolgt. Würden die Juden Maria und Josef heute leben, Bethlehem wäre für sie kein sicherer Ort. Das erzählt Markus Lanz jedoch nicht.
Markus Lanz kritisiert die Mauer
Das Verschweigen dieses virulenten und von der politischen Elite in Bethlehem geförderten Judenhasses wiegt besonders schwer, da sich Markus Lanz in Bethlehem sehr viel Zeit nimmt, um die Mauer zu kritisieren, die dafür sorgt, dass der in Bethlehem gelebte mörderische Judenhass nicht nach Israel gelangen kann. Seitdem die Mauer errichtet wurde, sind die Selbstmordanschläge in Israel, begangen von Terroristen, die in den Gebieten der palästinensischen Autonomie erzogen wurden, gen Null gegangen. Das erfährt man in dem Reisebericht jedoch nicht. Stattdessen erklärt Markus Lanz:
„Die Isolation durch die Mauer ist Nährboden für Frustration und Aggression. Kinder werden früh radikalisiert. Seit der ersten Intifada, dem ersten Aufstand gegen die israelische Besatzung, stehen bei den Protesten immer wieder auch Kinder an vorderster Front.“
Die Intifada als „Aufstand gegen die israelische Besatzung“ zu verharmlosen, zeugt von einer radikalen Einseitigkeit zu Ungunsten Israels. Die Intifada ist weniger ein Aufstand. Sie ist ein Pogrom!
Mordaufrufe der Fatah und Hamas zu den Juden
Die Intifada begann kurz bevor sich die Hamas gründete. In der Gründungscharta der Hamas vom 18. August 1988 steht, dass alle Juden weltweit vernichten werden sollen (Artikel 7) und dass es keinen Frieden mit Israel geben darf (Artikel 13). Der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas, Abdallah Jarbu, erklärte in einer öffentlichen im Februar 2010:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen!“
Der Chef der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas in Gaza, Jahia al-Sinwar, erklärte am 19. Oktober 2017 bei einer Rede vor Jugendlichen: „Es geht nicht darum, ob wir Israel anerkennen oder nicht, sondern um die Frage, wann wir es auslöschen und seine Existenz beenden.“
Der Führer der Fatah, Machmud Abbas, sagte einst: „In einer endgültigen Lösung können wir nicht mal die Existenz eines einzelnen Israelis in unserem Land sehen, seien es nun Zivilisten oder Soldaten.“
Die Kinder Gazas werden dazu erzogen, Juden zu hassen. In den Schulen und im Kinderfernsehen wird gelehrt, Juden seien keine Menschen und es mache Spaß, sie zu töten. Sie lernen Lieder, in denen die Vernichtung von Juden gefeiert wird und lernen Gedichte auswendig, in denen es heißt, Juden seien die größte Plage der Welt, und gehörten ausgerottet. Eltern erklären ihren Kinder, sie seien stolz, wenn sie als Selbstmordattentäter Juden töten. Am Tag der 47-Jahr-Feier der Fatah sprach Mufti Muhammad Hussein, den Abbas persönlich zum „geistigen Führer der palästinensischen Autonomie” ernannt hat, folgende Worte in die jubelnde Menge: „Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben.“
Das Arafat-Museum
All dies erfährt man in dem Reisebericht nicht. Stattdessen besucht Markus Lanz das Arafat-Museum, benannt nach dem Gründer der judenfeindlichen Fatah, der als Terrorist an mehreren Judenmorden beteiligt war. In diesem Museum, das den Krieg gegen Israel und Juden feiert, trifft Markus Lanz Ramzi Aburedwan.
Markus Lanz lässt Ramzi Aburedwan ausgiebig erzählen, dass Israelis Kinder erschießen. Einem kleinen Mädchen soll sogar in den Kopf geschossen worden sein. Markus Lanz schüttelt daraufhin entsetzt den Kopf. Verifiziert werden diese Horrorgeschichten nicht. Es wird schon stimmen, was in dem Museum, benannt nach einem Judenhasser, über die Juden gesagt wird. Juden selbst kommen zu diesen Anschuldigungen nicht zu Wort. Wie auch – Juden gibt es nicht in Bethlehem. Dort herrscht nämlich die Fatah und die feierte bei der 47-Jahr-Feier diese Erklärung, dass sich Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken werden: „Und jeder Baum und Stein wird sagen: ,Oh Muslim, oh Diener Gottes, da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn!‘“
Kein Jude kommt in dem Reisebericht in Bethlehem zu Wort. Stattdessen darf der Geigenbauer Shehada Nabeel Shalalda folgende Behauptung von sich geben:
„Wenn sie wirklich Frieden haben wollen, dann würden sie doch keine Mauer bauen.“
Dieser Satz macht Sinn, wenn man nicht weiß, dass die Mauer ein Schutz gegen Selbstmordattentäter ist und wenn man nicht weiß, was die Fatah predigt und was die Intifada wirklich ist. In seinem Reisebericht sorgt Markus Lanz für diesen „Sinn“, indem er nötige Informationen einfach unterschlägt. Markus Lanz präsentiert die Mauer als eine Laune der „Besatzer“, die sich immer etwas Neues ausdenken, um die friedlichen „Palästinenser“ zu schikanieren.
Nach Bethlehem reist Markus Lanz nach Nazareth. Dort erklärt er: „Hier leben Muslime, Christen und Juden zusammen ohne trennende Mauern.“ Er erklärt jedoch nicht, warum es dort keine Mauern gibt. Dabei ist der Grund ganz einfach: Nazareth liegt in Israel und dort herrscht Religionsfreiheit. In Bethlehem wird der Judenhass gepredigt und gefördert, in Nazareth aber gilt die israelische Unabhängigkeitserklärung. Dort steht:
„Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe mit dem selbstständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.“
Nur negativ über Israel, nur positiv über Araber.
In Israel werden Kinder nicht zum Hass erzogen. Muslime, Christen, Palästinenser, Araber und Juden sind in Israel gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger des Landes. Es braucht daher keine Mauern in Nazareth, da dort keine Terroristen erzogen werden wie in Bethlehem. All das erfährt man in dem Reisebericht jedoch nicht. Markus Lanz lässt nur negative Geschichten über Israel zu. Über die arabische Seite jedoch wird nur positiv berichtet.
In Gaza zum Beispiel lässt Markus Lanz Teshreen Sami Sultan von „Gaza Sky Geeks“ zu Wort kommen. Sie darf sich ausgiebig über die vermeintlichen Aggressionen Israels äußern. Das Unternehmen „Gaza Sky Geeks“ stellt Computerspiele her. Das Ziel eines der dort produzierten Spiele ist es, Mauern und Trennwände zu errichten, damit die Blicke von Männern nicht auf Frauen fallen können. Bei solchen Ideen für Computerspiele wundert es nicht, dass in dem Unternehmen in Gaza die Frauen entweder Kopftuch tragen oder vollverschleiert sind. In Gaza herrscht schließlich Geschlechterapartheid.
Homosexuelle werden in Gaza verfolgt und getötet. Zudem ist der Gazastreifen „judenrein“. Am Morgen des 12. September 2005 verließen die letzten Juden den Gazastreifen über den Grenzübergang Kissufim. Der Abzug wurde von Arabern teils frenetisch mit Freudenschüssen und Autokorsos gefeiert. Die verlassenen Synagogen wurden in Brand gesteckt. Es kam zu einer wahren „Gazakristallnacht“.
In Gaza wird alles verfolgt, was nicht in die frauen-, juden- und homosexuellenfeindliche Ideologie der islamfaschistischen Hamas passt. Diese Hamas hat seit Januar 2010 über 7.500 Raketen und Granaten auf Israel abgefeuert. Die Raketen wurden in Richtung von israelischen Schulen, Kindergärten, Synagogen, Moscheen, Kirchen, Krankenhäusern und Atomkraftwerken abgefeuert. Der einzige Grund, warum dieser Bombenhagel nicht zum Völkermord führt, ist der Verteidigungsanlage von Israel geschuldet. Sie ist die beste Verteidigungsanlage der Welt. Die deutliche Mehrheit aller Raketen konnten abgefangen werden.
Die Hamas ist nicht moralischer, weil sie schwächer ist
Im Gazastreifen kommen deutlich mehr Menschen um. Das heißt aber nicht, dass Israel bösartiger ist. Die Hamas ist lediglich schwächer. Schwäche ist jedoch keine moralische Eigenschaft! Schwäche ist gut, wenn es jene trifft, die morden wollen!
Israel versucht, so viele zivile Tote wie möglich zu vermeiden. Das ist jedoch sehr schwer, weil die Hamas ihre Waffen und Raketen in Kindergärten, Moscheen und Krankenhäuser lagert und die Zivilbevölkerung ganz bewusst als Schutzschild für ihre Waffen missbraucht. Israel nutzt Waffen, um die Bevölkerung zu schützen, die Hamas jedoch benutzt Menschen, um ihre Waffen zu schützen. All das erfährt man in dem Reisebericht jedoch nicht.
Markus Lanz verschweigt all die Mauern des Juden- und Frauenhasses, die überall in Gaza errichtet werden. Er schweigt zu den Mauern der Todeszellen, in denen Homosexuelle und Andersgläubige auf ihre Hinrichtung warten. Er schweigt zu den Kopftüchern und Körperschleiern, diese Mauern aus Stoff, die über Frauen geworfen werden, um sie auszugrenzen.
Stattdessen aber kritisiert er den Grenzzaun, den Israel errichten musste, um sich vor genau diesem Hass zu schützen. Dieser Zaun ist nötig, um unzählige Terroristen daran zu hindern, nach Israel zu gelangen, um dort Juden zu ermorden, so wie es die Charta der Hamas fordert und wie es den Kindern in der Schule beigebracht wird, aber für Markus Lanz ist das nichts weiter als ein Freiluftgefängnis.
Das macht Sinn, wenn man nicht weiß, was für ein Judenhass in Gaza herrscht, gepredigt und gefördert wird. Markus Lanz sorgt mit seinem Schweigen dafür, dass man all dies nicht erfährt. Stattdessen erklärt er, das Durchschnittsalter im Gazastreifen sei 18 und erklärt, „eigentlich ein riesiges Potential.“ Dass dieses Potential aus Kindern besteht, die in den Schulen und im Fernsehen zum Judenhass erzogen wurde, erfährt man nicht. Markus Lanz schweigt über all den Hass und die Gewalt gegen Juden.
Ein jüdischer Anschlag zählt mehr als zahllose arabische Anschläge
Er findet jedoch Zeit, über einen Anschlag jüdischer Extremisten auf die Kirche der Brotvermehrung zu berichten. Diese Fokussierung auf die jüdischen Extremisten ist besonders fatal, da sie im permanenten Klang des Schweigens von Markus Lanz vorgenommen wird. Sämtliche Israelische Politiker aller Parteien distanzierten sich von dem Brandanschlag. Die Behörden ermittelten gegen die Terroristen und verurteilten sie. Die Fatah und die Hamas jedoch feiert und fördert ihre Terroristen. Wer Juden ermordet, bekommt von der Fatah und der Hamas Prämien und Renten. Die Terroristen in Israel jedoch kommen in den Knast. Diesen wichtigen Unterschied erfährt man von Markus Lanz nicht konkret. Er berichtet nur negativ über Juden und schweigt gleichzeitig zu dem Hass gegen Juden. Es ist schließlich Weihnachten.
Bei so viel Ignoranz gegen Juden wundert es nicht, dass Markus Lanz über die Ruine einer Synagoge in Kafarnaum sagt: „Das Gebäude ist mit reichen Reliefs geschmückt, darunter auch der Davidstern, heute Symbol für den Staat Israel.“
Nein, Markus Lanz, das ist nicht der Davidstern. Das ist ein Pentagramm, heute Symbol für den Staat Marokko. Aber was soll man auch erwarten von einem Mann, der durch seine Berichterstattung gezeigt hat, wie egal ihm eine ausgewogene Berichterstattung über Israel ist. Der Fehler mit dem Davidstern ist allerdings nur einer der eher harmlosen Fehler des Reiseberichts. Viel schwerer wiegen all die Fehler bestehend aus dem ohrenbetäubenden Schweigen zu dem Judenhass im Nahen Osten bei gleichzeitiger ständiger Verurteilung Israels.
Warum so einseitig, Markus Lanz?
Komplett zu lesen in der Druck- oder Onlineausgabe der Zeitung. Sie können die Zeitung „Jüdische Rundschau“ hier für 39 Euro im Papierform abonnieren oder hier ein Onlinezugang zu den 12 Ausgaben für 33 Euro kaufen.
Sie können auch diesen Artikel komplett lesen, wenn Sie die aktuelle Ausgabe der "Jüdischen Rundschau" hier online mit der Lieferung direkt an Sie per Post bestellen oder jetzt online für 3 Euro statt 3,70 Euro am Kiosk kaufen.