Boykottaufrufe und Eindringen in deutsche Geschäfte 

Januar 4, 2016 – 23 Tevet 5776
„Wareninspektionstouren“ in Bremen und Bonn


Von Monika Winter

BREMEN

Am 28. November fanden verschiedene BDS-Aktionen statt, in Berlin, Bonn, Bremen und Hamburg.
Mit grauen Umhängen und Schildern auf dem Rücken „Inspektion, Kennzeichnungspflicht von Waren aus den illegalen israelischen Siedlungen“ zog eine BDS-Truppe durch die Bremer Innenstadt, „inspizierte“ u.a. den Weihnachtsmarkt, Karstadt und die Rossmann-Drogerie. Auch Obststände auf dem ansässigen Wochenmarkt wurden von den selbsternannten „Inspektoren“ argwöhnisch kontrolliert.

Um der Anmaßung das i-Tüpfelchen der Dreistigkeit aufzusetzen steckten sie in Geschäften Papierfähnchen in die Regale. „Vorsicht! – Das Produkt könnte aus einer illegalen israelischen Siedlung stammen.“ Der Text war rot umrandet.

Der unverschämte Versuch in den Geschäften zu filmen wurde jedoch unterbunden und der Gruppe Hausverbot erteilt. „Jüdisches Geschäft! Wer hier kauft wird photographiert“, war auf Schildern während der NS-Zeit zu lesen.

Die Bremer Gruppe ist ein Ableger der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions). Ziel ist es Israel durch wirtschaftlichen Druck in die Knie zu zwingen.
Gruppensprecher ist Claus Walischewski, nebenbei Sprecher von „Amnesty International“, Bezirk Bremen-Weser-Ems. Walischewski ist auch sonst ein vielbeschäftigter Mensch, z.B. ist er auch für ICAHAD (The Israeli Commitee against house demolitions) tätig, hält Reden für die „Friedenskooperative“ oder das „Nahost-Forum Bremen“, leistet Übersetzungen für die Nabka-Ausstellungen usw.. Fazit: Claus Walischewski ist immer vor Ort, wenn es gegen Israel geht.

Bereits Anfang März 2011 riefen „Bremer Friedensfreunde“ mit Unterstützung der Linkspartei zum Boykott israelischer Waren auf. Vor REWE wurden damals Kunden aufgefordert, keine Früchte aus Israel zu kaufen.

Natürlich wissen die Leser und speziell auch Herr Claus Walischewski, dass viele „Palästinenser“ in den „besetzten Gebieten“ ihr täglich Brot in israelischen Unternehmen verdienen. Sie leben finanziell abgesichert mit ihren Familien. Walischewski erwiderte einmal dem Wortlaut nach, dass wenn die Besatzung erst beendet wäre, ja eine neue „palästinensische“ Wirtschaft entstehe – und damit neue Jobs. Walischewski weiß natürlich um die Wirklichkeitsferne seiner Äußerung, aber seine „Jünger“ müssen ja von der Redlichkeit seiner Motive überzeugt werden/bleiben. So wie sie wahrscheinlich auch überzeugt davon sind, es hätte mit Meinungsfreiheit, und nichts mit Antisemitismus zu tun mit „Kauft nicht bei Juden“-Plakaten oder als „Wareninspekteure“ ihr Unwesen in der Bremer Innenstadt zu treiben.

BONN

In der ehemaligen deutschen Hauptstadt ging es kaum anders zu. Im Rahmen einer sogenannten „BDS-Inspektion“ wurde das Sortiment von Galeria Kaufhof untersucht. Drei Teams nahmen die Lebensmittel-, Haushaltswaren- und Kosmetikabteilung unter die Lupe. Nach eigenen Angaben der BDS-Bonn wurde eine Reihe von Waren gefunden, die in den „besetzten Gebieten“ hergestellt worden sind oder sein könnten. Man beachte auch „sein könnten…“! Während der Aktion verteilten Mitglieder von BDS-Bonn vor dem Eingang von Galeria Kaufhof Infoblätter zu BDS. Die Namen Heinz Assenmacher und Dr. Martin Breidert tauchen immer wieder in dem organisatorischen Teil der BDS Bonn auf, sind Unterzeichner von Aufrufen, sodass davon auszugehen ist, dass es sich um die Verantwortlichen handelt. Heinz Assenmacher unterzeichnet oft mit BDS/Nabka-Gruppe Bonn, Martin Breidert mit „Deutsch-Palästinensische Gesellschaft NRW Süd“. Sie sind gut mit anderen israelfeindlichen Gruppen vernetzt, eine ihrer Aufgabenschwerpunkte liegt scheinbar darin, Geschäfte unter Druck zu setzen, wie z.B. 2014 „Media Markt“ wegen des Verkaufs von „Soda Stream“. (...)

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