Seit Juli vergangenen Jahres ist mit der Jüdischen Rundschau (JR) eine neue Monatszeitung auf dem deutschsprachigen Markt, die sich in großer thematischer Breite mit dem jüdischen Leben der Gegenwart und Vergangenheit beschäftigt. Eine gleichnamige Zeitung wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ebenfalls in Berlin herausgebracht.
Dr. Rafael Korenzecher rief seine Rundschau im vergangenen Jahr ins Leben, um unter anderem dem Israel-Bild der heutigen Leitmedien Aufklärung entgegenzusetzen. Des Weiteren sollen in den Artikeln seiner Monatszeitung sowohl konservative, orthodoxe als auch liberale Strömungen gleichermaßen Berücksichtigung finden.
Eine zionistische Ausrichtung hatte auch die 1902 aus der „Israelitischen Rundschau“ bzw. dem „Berliner Vereinsboten“ (1895 – 1897) hervorgegangene „Jüdischen Rundschau“, die zudem das offizielle Organ der damaligen „Zionistischen Vereinigung für Deutschland“ war.
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Auf der Titelseite der Januar-Ausgabe von 1933 war dazu folgendes zu lesen:
„Die Monatsausgabe hat den Zweck, Kreise über die zionistische Bewegung und über die zionistische Auffassung der Judenfrage zu unterrichten, die sonst wenig Gelegenheit haben, den Zionismus unmittelbar aus authentischen Quellen kennenzulernen. ... Zahlreiche Zuschriften beweisen uns, das die nichtjüdischen Leser dieser Ausgabe oft zum ersten Male durch die ‚Jüdische Rundschau‘ Kenntnis von zionistischen Gedankengängen erhielten und mit Überraschung und Anteilnahme – wir können wohl auch sagen – mit Respekt die zionistische Auseinandersetzung und das zionistische Werk verfolgen...“
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In der Ausgabe vom 21. Februar 1936 titelte man auf Seite 2 „Hebräisch im Rundfunk – Eröffnung der Makkabi-Winterspiele“. Im Text hieß es weiter: „…Hebräisch im Radio! Dies ist gewiß im heutigen Europa kein alltägliches Ereignis, und wir sind überzeugt, dass viele Freunde der hebräischen Sprache diese Sendung mit großer Freude empfangen haben und viele Hebräisch-Lernende stolz waren, wieviel von diesen Reden sie bereits verstehen konnten. …“
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Als Sekretär der zionistischen Leitung kam Leo Herrmann 1913 nach Berlin und übernahm die Jüdische Rundschau während des Ersten Weltkrieges als verantwortlicher Redakteur. Er erinnert daran, dass die Jüdische Rundschau bei den Soldaten an der Front eine gerngelesene Zeitung war. „Sie wurde durchs Rote Kreuz und das Kopenhagener Zionistische Büro in die sibirischen Kriegsgefangenenlager gesendet, nach Irkutsk, Wladiwostok, Charbin – und von überall her bekamen wir Äußerungen aus dem Leserkreis…“
Komplett zu lesen in der Druck- oder Onlineausgabe der Zeitung. Sie können die Zeitung „Jüdische Rundschau“ hier für 39 Euro im Papierform abonnieren oder hier ein Onlinezugang zu den 12 Ausgaben für 33 Euro kaufen.
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