Hat er, oder hat er nicht? War Hans Calmeyer, der als NS-„Rassereferent“ in den besetzten Niederlanden zwischen 1941 bis 1945 fungierte, ein Judenretter oder hat er sich nach 1945 als ein solcher stilisiert? Für seinen Biographen Mathias Middelberg ist Calmeyer, bei äußerst verhaltenem Zweifel, ein „stiller Held“, der im Jahre 1992 zu Recht von Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde, ein Mann, der unter Einsatz seines Lebens eine große Zahl Juden vor dem sicheren Tod gerettet hat. Indem er wohl über 4.000 Juden vor dem Holocaust bewahrte, hat Calmeyer mehr Menschen als jeder andere Deutsche während des Zweiten Weltkriegs gerettet. Das Verdienst, ein „stiller“ Held genannt zu werden, ist insofern zutreffend, da Calmeyer von seinen Rettungsversuchen nie Aufhebens gemacht hat. Als Jurist hat er die Spielräume, die ihm die NS-Rassegesetzgebung unfreiwillig ließ, zu Gunsten der Petenten voll ausgeschöpft. (...)
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