In Aserbaidschan sind Moslems und Juden Verbündete  

Januar 4, 2016 – 23 Tevet 5776
Der schiitische Freund Israels

Von Arye Gut

Kein Land in Eurasien hat bessere Verbindungen zu Israel als Aserbaidschan. Die Beziehung zwischen den beiden Ländern ist umso erstaunlicher zumal Aserbaidschan ein mehrheitlich moslemisches Land ist. Die Gründe für die enge Beziehung liegen in der Freundschaft zwischen Aseris und den Juden Aserbaidschans.

Aserbaidschan ist hauptsächlich schiitisch und Heimat verschiedenster ethnischer und religiöser Minderheiten, Zoroastrier, Christen und eben Juden. Minderheiten und auch Frauen waren immer in der Regierung vertreten seitdem das Land unabhängig ist. Anders als andere Kulturen, haben die Aseris die Juden nie als Fremde gesehen. (Anm. d. Red.: Für ein „jüdisches Wohlfühlklima“ in Aserbaidschan spricht auch die große Anzahl gutgelaunter jüdischer Sportler, die Aserbaidschan bei der Makkabiade 2015 vertraten.)

Israelis mit Wurzeln in Aserbaidschan wiederum helfen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten auszubauen.

Relativ wenige Menschen wissen von der bemerkenswerten Rolle, die Juden in dem Land am Kaspischen Meer gespielt haben. Der erste Gesundheitsminister von Aserbaidschanischen Demokratischen Republik (1918-20) war z.B. ein Jude.

Der wahre Test für Aserbaidschans Tradition der Toleranz kam nach dem Ende der Sowjetunion.
Doch auch während des blutigen Konflikts mit Armenien blieb sich Aserbaidschan seiner historischen Rolle treu.

Auch wirtschaftlich läuft es gut zwischen beiden Ländern, der Handel floriert und sein Volumen beträgt heute etwa vier Milliarden US Dollar. Nachdem sich die Handelsbeziehungen vor allem um Öl und Gas drehten, weiten sie sich nun auf andere Wirtschaftszweige aus. Israel als einer der Hauptabnehmer aserbaidschanischen Öls ist daran gelegen, der Weltgemeinschaft zu zeigen, dass Israel nichts gegen moslemische Staaten hat – wenn denn diese nichts gegen Israel haben!

Als zuverlässiger Energielieferant erhält Aserbaidschan im Gegenzug vor allem Zugang zu israelischer moderner Technik, landwirtschaftlichem Wissen und modernen Waffen, und diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Im Jahr 2015 jährte sich die Befreiung von Auschwitz zum 70. Mal. Ich bin der Enkel von Boris Stoyanovsky, einem Offizier der Roten Armee, dessen Familie von Nazis in der Ukraine ermordet wurde, und als solcher nahm ich an der Internationalen Holocaust-Gedenktag-Konferenz in Baku teil.Es war ein einzigartiges Erlebnis dazu ausgerechnet in ein moslemisches Land zu reisen. (...)

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