Niemand möchte gerne Opfer sein, schon gar nicht in dem Ausmaß wie es Juden zur Zeit der Nationalsozialisten waren. Allerdings liefern sich Cartoonisten, Talkshows oder Internet-Nutzer in den Kommentarspalten weltweit eine wahre Schlammschlacht, wenn es darum geht die „neuen Juden“ der Gesellschaft zu deklarieren. Dabei meinen sie nicht selten auch ihre eigene Person. Dass Juden niemals ein Ende ihrer Verfolgung erlebt haben und Synagogen oder andere jüdische Einrichtungen permanenten Polizeischutz benötigen, wird bereitwillig außenvorgelassen. Ihre Gedankenwelt verbietet es, dass Menschen jüdischer Herkunft auch heute noch massivste Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren.
Ein gewichtiger Grund für diese verzerrte Wahrnehmung dürfte in Vorbildern wie Jürgen Todenhöfer oder Dieter Dehm zu finden sein. Gerade Letzterer betonte auf einer Anti-NATO-Demonstration, der Begriff des Antisemitismus müsse dem Massenmord an den Juden vorbehalten bleiben. Diese Aussage erntete nicht überraschend leidenschaftliche Jubelrufe der Demonstranten. Virtuelle Jubelrufe werden dagegen dem selbsternannten Koran- und Nahostexperten Todenhöfer zuteil, der auf seiner Facebookseite Islamisten und Judenfeinden eine Plattform des Austauschs bietet, indem er unter anderem Israel das Label „Besatzungsmacht“ aufdrückt. Entgegen seiner Behauptungen, Israel müsse als Land respektiert werden, etablierte vor allem er mit seiner Reichweite die Umschreibung der Muslime als „die neuen Juden“ in der deutschen Gesellschaft. In Kooperation mit Xavier Naidoo veröffentlichte er den Song „Nie mehr Krieg“, der konkret vom „neuen Judenstern“ sprach und das Bild der Muslime mit Judenstern zementierte. Fleischgewordener Traum der beiden dürfte dabei die Aktivistin Rose Hamid verkörpern, welche als Muslima mit Judenstern auf der Brust Anfang 2016 gegen Trump protestierte. Dabei wurde sie aus der betreffenden Veranstaltung verbannt, woraufhin sie sich bei dem Fernsehsender CNN als Opfer inszenierte und darauf verwies, lediglich die Angst vor Muslimen nehmen zu wollen. (…)
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