Israelisches Tomatensaatgut wird allseits geschätzt: die Tomaten schmecken besser, halten länger, und sind weitaus nährstoffhaltiger – 6 erstaunliche Fakten.  

Dezember 7, 2018 – 29 Kislev 5779
Tomaten-Samen aus Israel sind wertvoller als Gold

Von Abigail Klein Leichman (www.audiatur-online.ch)

Ursprünglich kommt die Tomate nicht aus Israel; doch unsere Agrarzauberer haben aus der wilden Beerenfrucht eine schmackhafte, lang haltende, nährstoffreiche und krankheitsresistente kommerzielle Kulturpflanze gemacht, die als frischer Bestandteil und Quelle gesunder Extrakte überall beliebt ist.

„Was Tomaten betrifft, ist Israel ein Kraftwerk in Sachen Zucht- und Erkenntnisentwicklung“, sagt der bekannte Wissenschaftler Ilan Levin, Leiter des Pflanzenkunde-Instituts der in Bet-Dagan. „Das Interesse multinationaler Unternehmen an unserer Arbeit macht uns, denke ich, zu einem der führenden Wissensquellen über Tomaten.“

Im Jahr 2013 produzierte Israel nach Angaben der jüngsten verfügbaren Datenerhebung 421.000 Tonnen Tomaten. Noch bedeutender als die Früchte selbst ist indes das israelische Tomatensaatgut – das überall in der Welt für seine mühevoll gezüchteten Eigenschaften geschätzt wird.

„Wir entwickeln auf der Basis unserer Erkenntnisse vor Ort Samen, deren Unze mehr wert ist als die gleiche Menge Gold“, sagt Tomatenexperte Prof. Haim D. Rabinowitch vom Institut für Pflanzenkunde und Landwirtschaftsgenetik an der Hebräischen Universität Jerusalem. „Ein Samenkorn stellt Wissen dar. Alles, was ich weiß, ist in seiner DNA eingeschrieben.“

Zum Abschluss des US-amerikanischen Tomatenmonats (Oktober) veröffentlichte ISRAEL21c sechs faszinierende Tatsachen über israelische Tomatenneuerungen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

1. Die Wahrheit über Kirschtomaten
Stimmt das Klischee, Israel habe die Kirschtomate erfunden?

Wir fragten einen der sogenannten „Väter“ der Kirschtomate: den bereits zitierten Prof. Rabinowitch von der Hebräischen Universität.

In den 1970er und 1980er Jahren setzten Rabinowitch und sein Kollege, der inzwischen verstorbene Prof. Nachum Kedar, mit den ersten Tomaten mit einer verlängerten Lagerbeständigkeit eine weltweite Revolution in Gang. Anschließend nutzten sie ihr genetisches Know-how, um das wundervolle Aroma und den Geschmack der Tomaten zurückzugewinnen – die in früheren Zuchtprogrammen zugunsten erhöhter Krankheitsresistenz und verbesserter Erbeigenschaften verlorengegangen waren.

Und dann nahmen sie sich die münzgroße Kirschtomate vor – ursprünglich ein südamerikanisches Unkraut; sie wurde bis dahin vor allem in europäischen und amerikanischen Hinterhöfen angebaut.

„Kirschtomaten waren geschmacklos und kaum haltbar, sodass sie sich nicht zur Handelsware eignete – bis Nachum Kedar und ich eine geschmacklich verbesserte und haltbarere Sorte züchteten“, sagt Rabonowitch.

Mit diesem Durchbruch wurden zum ersten Mal in der Geschichte Kirschtomaten im Westen massenmarkttauglich. Weil das Pflücken einzelner Kirschtomaten arbeitsintensiv, zeitraubend und teuer ist, züchteten die israelischen Wissenschaftler auch solche, die in Trauben wachsen.

2. Das wunderbare Lycopin
Neben Vitaminen und Mineralien enthalten Tomaten Lycopin: der carotinoide Pflanzennährstoff, der ihnen die rote Farbe verleiht.

Lycopin ist ein kraftvolles Antioxidant und daher gut für das Herz, den Blutdruck, die Prostata sowie für Haut und Knochen. Am besten nimmt der menschliche Körper das Lycopin in Verbindung mit Öligem (wie Olivenöl oder Käse) auf.

Die multinationale Firma Lycored wurde 1995 in Beer Schewa gegründet; sie produziert Lycopin-haltiges Öl aus dem Extrakt vor Ort angebauter Tomaten.

Heute verkauft das Unternehmen als Nahrungsergänzungsmittel sowie für bestimmte Gesundheitsprobleme natürliche Farbstoffe und Extrakte aus israelischen Tomaten (oder kalifornischen aus israelischem Saatgut) – bis nach Nordamerika, Europa und Asien.

Laut Lycored-CEO Rony Patishi-Chillim, arbeitet die Firma zusammen mit Wissenschaftlern der Hebräischen Universität an der Entwicklung einer Sorte gentechnisch unveränderter Tomaten mit höherem Lycopingehalt – und zwar auf der Basis von Genen, die am Volcai Center entdeckt wurden.

Gegenwärtig fördert Lycored Forschungsarbeiten an der Ben-Gurion-Universität (Negev) zu den Vorzügen von Tomaten generell sowie in Kombination z. B. mit Rosmarin und Ölivenöl. Neueste Forschungen legen nahe, dass sich gesundheitsfördernde Effekte nicht allein durch Lycopin, sondern aus dem Zusammenspiel verschiedener Elemente der Tomate ergeben. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Carotinoide allgemein“, sagt Patishi-Chillim, „von denen Lycopin nur eines ist.“

Lycored experimentiert daher z. B. mit Sorten wie den goldenen Tomaten; sie enthalten Pflanzennährstoffe, die die Haut vor UV-Strahlen schützen. „Wir können sie mit typischen Tomaten kombinieren oder auch unabhängig verwenden“, sagt sie. (…)

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