Von Thomas Eppinger
Der „Deal des Jahrhunderts“ soll der Nahost-Friedensplan von Donald Trump werden. Und wer weiß, vielleicht bringt er ja tatsächlich ein bisschen Schwung in das versteinerte Ritual endloser Verhandlungen, die in der Vergangenheit letztlich alle daran scheiterten, dass die „palästinensische“ Führung weder willens noch fähig war, Kompromisse zu schließen.
Einen ultimativen Deal des Jahrhunderts für den Nahen Osten à la Trump kann ich nicht bieten. Schon allein deshalb, weil es so was wie einen „Friedensplan für den Nahen Osten“ gar nicht gibt. Für die größten Konflikte der Region ist keine umfassende Lösung in Sicht: nicht für die Brennpunkte Syrien und Irak; nicht für das Hegemoniestreben des Iran; nicht für den Kampf der Sunniten gegen die Schiiten und umgekehrt; nicht für den Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran samt ihrem Stellvertreterkrieg im Jemen; vom Kampf der autoritären Regime gegen die eigene Bevölkerung, die immer lauter Bürgerrechte einfordert, die im Westen selbstverständlich sind, ganz zu schweigen. Der Nahe Osten ist instabil und wird es weiter bleiben.
Aber immerhin, für den kleinsten Konflikt in der Region, jenem zwischen Israel und den „Palästinensern“, hätte ich einen Vorschlag.
Der einfachste Friedensplan der Welt
Mein „Friedensplan“ hat drei Vorteile: er kann von den „Palästinensern“ alleine umgesetzt werden, er garantiert den „Palästinensern“ einen eigenen Staat mit einer glänzenden Zukunft, und er umfasst nur fünf Punkte:
1. Hört auf, Juden zu ermorden
Israel will wie jeder andere Staat der Welt Sicherheit und Frieden für seine Bevölkerung. Dafür ist es bereit, einen hohen Preis zu zahlen. Doch für keinen Israeli ist die Sicherheit des Landes und seiner Bevölkerung verhandelbar. Abgesehen davon, dass es sich einfach nicht gehört Menschen umzubringen, schadet ihr euch damit selbst: Für jeden Israeli, den ihr ermordet, bekommt ihr höhere Zäune, schärfere Grenzschutzanlagen und strengere Kontrollen. Also, vor allem anderen: Stop killing Jews!
2. Hört auf, den Mord an Juden zu belohnen
Statt Terroristen als Helden zu feiern und sie selbst und ihre Familien für ihre Taten zu bezahlen, verfolgt und bestraft sie, so wie jedes zivilisierte Land auf der Welt. Der Mord an Juden ist nur eine Zeit lang ein einträgliches Geschäftsmodell, das auch für einen selbst ziemlich böse enden kann. Fragt eure deutschen Freunde.
3. Erzieht eure Kinder nicht zu Hass
Jede Wette: wenn wir 15 Tage lang unangemeldet jeden Tag einen anderen israelischen Kindergarten besuchen, werden wir jeden Tag Lieder und Geschichten über Liebe, Frieden und Versöhnung hören. Wenn wir das Gleiche 15 Tage lang im Westjordanland und in Gaza machen, werden wir jeden Tag antisemitische und anti-israelische Hetze zu hören bekommen. Um es mit der Abwandlung eines berühmten Zitats von Golda Meir zu sagen: Nur wenn ihr eure Kinder mehr liebt als ihr die Israelis hasst, werden sie in Frieden und Wohlstand leben. (…)