Juli 3, 2015 – 16 Tammuz 5775
Tischa beAv

Von Rabbiner Avraham Radbil

Der neunte Aw ist zweifelsohne der traurigste Tag in der jüdischen Geschichte. Die Mischna im Traktat Taanit (4:6) beschreibt fünf schreckliche Begebenheiten, die dem jüdischen Volk an diesem Tag widerfahren sind. Der Ursprung des Trauertages liegt am 9. Aw 2448 (1312 vor unserer Zeitrechnung) als 10 von 12 in das Land Kanaan geschickten jüdischen Spionen schlecht über das Land berichteten und das jüdische Volk sich daraufhin weigerte, in das Land Israel einzuziehen.

Damals sagte G-tt: „Heute habt ihr grundlos geweint, für weitere Generationen werde ich euch einen Grund zum Weinen geben.“ Als Bestrafung dafür musste das jüdische Volk 40 Jahre lang durch die Wüste wandern, entsprechend zu den 40 Tagen, die die Spione im Land Kanaan verbrachten. Am 9. Aw (538 vor unserer Zeitrechnung) wurde der erste Tempel durch die Babylonier (König Nebukadnezar) zerstört, um die 100.000 Juden wurden dabei getötet. Dieses war der Anfang des Babylonischen Exils. Am 9. Aw (70 nach unserer Zeitrechnung) wurde durch die Römer der zweite Tempel zerstört. Über 2.500.000 Juden starben als Folge des Krieges, der Hungersnot und der ausgebrochenen Krankheiten. Über 100.000 Juden wurden von Römern in die Sklaverei verkauft. Über 1.000.000 Juden wurden in alle Teile des Römischen Reiches ins Exil vertrieben. Am 9. Aw 3892 (132) wurde die Bar Kochba-Revolte niedergeschlagen, was zum Tod weiterer 100.000 Juden geführt hat. Am 9. Aw 3893 (133) pflügte der Turnus Rufus den ganzen Tempelberg und an der Stelle, wo einst Jerusalem stand, wurde die heidnische Stadt Aelia Capitolina erbaut. (…)

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