Jüdische Gemeinde Rheinpfalz ehrt den ehemaligen Bürgermeister Werner Schineller (CDU) für seine Verdienste um den Bau der örtlichen Synagoge 

März 8, 2019 – 1 Adar II 5779
Neue Synagoge in Speyer

Am 10. Februar 2019 wurde die erste Harry-Kindermann-Ehrenmedaille der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz im Saal des Synagogenzentrums Beith-Schalom verliehen. Die Medaille wurde vom Vorstandsvorsitzenden Israil Epstein an Speyers ehemaligen Bürgermeister Werner Schineller überreicht.

Zu den zahlreichen Gästen bei der Verleihung der Ehrenmedaille an das frühere Stadtoberhaupt der Stadt Speyer gehörten u.a. der Landtagsabgeordnete Reinhard Oelbermann, Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Kaiserslauterns Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel, Speyers Ex-Oberbürgermeister Hans-Georg-Eger, Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, Vertreter der katholischen und der protestantischen Kirche sowie Bürger der Stadt.

In ihrer Eröffnungsrede dankte Marina Nikiforova, die Geschäftsführerin, Werner Schineller für alles, was er für die Jüdische Gemeinde getan hat und vor allem für seinen Beitrag zum Bau der Synagoge Beith Schalom: „Sie waren ein wichtiger Motor dieses Bauprojekts“.

Auch Alisa Erlich teilte ihre Erinnerungen an den Bau der Synagoge in Speyer mit dem Publikum: Ihr Ehemann Manfred Erlich, der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde, starb unerwartet kurz vor der Eröffnung der Synagoge, in deren Bau er viel geistige und körperliche Kraft investiert hatte.

Ich bin stolz auf meinen Mann“, sagte auch Emilia Kindermann. Sie bedankte sich für die nach ihrem Ehemann Harry Kindermann benannte Medaille. Auszüge aus seiner Autobiografie darüber, wie Harry Kindermann während der NS-Zeit in Berlin lebte und überlebte, wurden von Larissa Janzewitsch, der stellvertretenden Vorsitzenden der Gemeinde, vorgelesen.

Heute überreichen wir Ihnen die Ehrenmedaille der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz. Damit möchten wir Ihnen unsere Dankbarkeit zeigen“, sagte Israil Epstein beim Überreichen der Medaille, „dank Ihrer Initiative wurde das Jüdische Museum und die Mikwe wieder ins Bewusstsein der Bürger gerückt. Sie unterstützen jüdisches Leben in Speyer, und das Projekt der SchUM-Städte, das sich der Bewahrung des jüdischen Erbes der Städte am Rhein, Speyer, Worms und Mainz, verschrieben hat.

Unsere Synagoge Beith Shalom konnte dank Ihrer umfassenden Unterstützung erbaut werden.

Wir danken Ihnen von Herzen für alles, was Sie für unsere Gemeinde, unsere Stadt und die Menschen getan haben. Unsere jüdische Gemeinde wird Sie immer in dankbarer Erinnerung behalten“.

Mir ist noch die bewegende Rede von Saul Friedländer im Ohr, die er bei der Gedenkstunde des Deutschen Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus am 31.Januar gehalten hat” – so begann Schinellers Antwortrede.

Antisemitismus ist nur eine der Geißeln, von denen jetzt eine Nation nach der anderen schleichend befallen wird. Der Fremdenhass, die Verlockung autoritärer Herrschaftspraktiken und insbesondere ein sich weiter verschärfender Nationalismus sind überall in der Welt in besorgniserregender Weise auf dem Vormarsch.“

Weiter sagte er: „Speyer wird immer einen Beitrag dazu leisten, dass sich jüdische Mitbürger in unserem Land und in dieser Stadt wohlfühlen.”

Werner Schineller dankte der Jüdischen Gemeinde für diese Ehrenmedaille.

Der Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz stiftete eine silberne Ehrenmedaille zu Ehren von Harry Kindermann, der viele Jahre seines Lebens der Gründung und Entwicklung der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz widmete. Von 1970 bis 1996 war er ununterbrochen Geschäftsführer, und dann bis 2000 der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde. Das besondere Verdienst von Harry Kindermann ist die Gründung der Stiftung der Jüdischen Kultusgemeinde, um ihr Überleben langfristig zu sichern.

Die Harry-Kindermann-Ehrenmedaille wird Personen verliehen, die sich durch ihre Aktivitäten zum Wohl der jüdischen Gemeinschaft und zur Verbesserung ihres Images hervortun.

 

 

Komplett zu lesen in der Druck- oder Onlineausgabe der Zeitung. Sie können die Zeitung „Jüdische Rundschau“ hier für 39 Euro im Papierform abonnieren oder hier ein Onlinezugang zu den 12 Ausgaben für 33 Euro kaufen.


Sie können auch diesen Artikel komplett lesen, wenn Sie die aktuelle Ausgabe der "Jüdischen Rundschau" hier online mit der Lieferung direkt an Sie per Post bestellen oder jetzt online für 3 Euro statt 3,70 Euro am Kiosk kaufen.

Brief an die Redaktion schreiben

Soziale Netzwerke