Von Karl Pfeifer
Weil zehn bis fünfzehn mit Lautsprechern ausgestattete Störer versuchten die Wiener Erinnerungskundgebung an das Novemberpogrom in der Zirkusgasse zu behindern, änderte ich spontan meine ursprünglich verfasste Rede. „Eine obskure ‚palästinensische‘ Gruppe setzte – nicht rein zufällig – ausgerechnet den 9. November 2003 als Tag des Kampfes gegen die ‚Apartheidmauer‘ an.
Dass ihre Wiener Anhänger nun auch unsere Kundgebung stören, ist sicher kein Zufall, auch wenn wir das nicht erwartet haben. Die Behauptung, Israel wäre ein Apartheidstaat ist eine dieser Propagandalügen, die nichts mit der Realität zu tun haben, dennoch immer wiederholt werden, um dann von vielen Menschen geglaubt zu werden. Wer je ein israelisches Spital besucht und dort sah, wie Juden und Araber in einem Zimmer oder Saal gleichbehandelt werden, der weiß wie falsch diese Behauptung ist.
Immerhin gibt es in Israel sehr viele jüdische Frauen, die moslemische Männer geheiratet haben. Es gibt aber keine moslemische Frau, die es nur wagen würde einen jüdischen Mann zu heiraten.
Doch warum diese Reaktion auf den Sicherheitszaun, der die Bürger des Staates Israel Juden und Araber vor Terror schützen soll? Die Protestierer vertauschen Ursache und Wirkung. Ursache für diesen Zaun ist die von Jassir Arafat geplante und von seinen Anhängern durchgeführte Terrorwelle, die unter dem Wort „Intifada“ beworben wird. Das wollen sie vergessen machen. Diese Anhänger des blutigen Terrors gegen israelische Zivilisten sagen oft scheinheilig: ‚Warum beschuldigt man uns, wir wären Antisemiten? Wir sind doch nur antiisraelisch?‘ Dann hören wir aber auch: ‚Die israelfreundliche Lobby möchte alle Kritiker der Scharon-Regierung zum Schweigen bringen, indem es diese als antisemitisch anprangert.‘ Das lässt sich steigern: ‚Die Funktionäre der jüdischen Gemeinden spielen mit dem Feuer, wenn sie alle Juden als die bedingungslosen Unterstützer Israels präsentieren.‘
Dagegen ist es sehr schwer sich zu verteidigen, denn die Beschuldiger, die sich anmaßen Opfer zu sein, verfügen in Europa über Verlagshäuser, über Tages- oder Wochenzeitungen, über Radio und Fernsehen, während die angeblichen jüdischen Verfolger die größten Schwierigkeiten haben ihre Stimme zu erheben. Gerade als die Israelis zu größten Kompromissen bereit waren, brach die „palästinensische“ Gewalt aus.
Die Aufgabe ist schwierig, weil es nicht um eine rationale Argumentation geht, sondern vor allem darum einen Glauben zu widersprechen, der bereits Teil eines allgemein verbreiteten Bildes ist. Der Antizionismus, der derart beherrschend ist, stützt sich auf eine Reihe von ‚Wahrheiten‘, die keine Grundlagen in der Wirklichkeit haben, die aber fast niemand mehr wagt zu diskutieren. Versuchen sie mal zu erklären, dass fast alle Israelis nichts anderes wollen als Frieden; dass die Idee einer Koexistenz mit einem ‚palästinensischen‘ Staat eine solide Mehrheit hat, dass der mutwillige Schritt zur ‚palästinensischen‘ Gewalt ab Oktober 2000 die Israelis in dem Moment traumatisiert hat, als sie im Austausch für einen wirklichen Frieden zu den größten Kompromissen bereit waren. (…)
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