Israel verweigert den Aktivisten mehrerer BDS-Gruppen die Einreise  

Februar 9, 2018 – 24 Shevat 5778
Israel-Boykotteure sind empört darüber boykottiert zu werden

Von David Lang

Eine kleine Gruppe von Aktivisten, die versucht haben Menschen davon zu überzeugen nicht nach Israel zu reisen, dürfen jetzt selber nicht nach Israel. Das Ironische daran ist, dass sie damit recht unzufrieden sind.

„Times of Israel“ schreibt:

„Aktivisten haben im Januar die israelische Regierung wegen der Veröffentlichung einer schwarzen Liste von BDS-Gruppen kritisiert, deren Mitgliedern verboten wird nach Israel einzureisen. Es wird behauptet, Israel versuche Gegner seiner ‚Besetzung‘ – darunter auch US-Juden – zum Schweigen zu bringen.

20 Organisationen aus der ganzen Welt stehen auf der Liste, die vom israelischen Ministerium für strategische Angelegenheiten veröffentlicht wurde. Darin heißt es, BDS-Mitglieder wollen Israel schaden und daher sei Israel berechtigt sie nicht einreisen zu lassen.

‚Jewish Voice for Peace‘, die einzige jüdische Gruppe auf der Liste, antwortete auf das Verbot mit einem Leitartikel ihrer ausführenden Direktorin Rebecca Vilkomerson, veröffentlicht auf der ‚Haaretz‘-Webseite.

‚Die öffentliche Nennung von JVP ist bedeutungsvoll,‘ schrieb Vilkomerson, ‚offensichtlich ist sich die israelische Regierung dessen bewusst, dass es auf der ganzen Welt mehr und mehr Juden gibt, die die BDS-Bewegung unterstützen, und Israel versucht uns zum Schweigen zu bringen.‘

Vilkmerson warnte davor – zusammen mit anderen Gruppen –, dass das Verbot weitreichende Implikationen für Palästinenser haben könnte, die im Westjordanland oder im Ausland leben.

‚Palästinenser im Westjordanland, im Gaza und Ost-Jerusalem, wie auch im Ausland, die mit israelischen Staatsbürgern verheiratet sind, könnten beispielsweise dazu gezwungen sein, entweder nicht zu verreisen, oder sich im Exil wiederzufinden, wenn sie zurückkehren wollen‘, schrieb sie.

‚Einreise könnte auch unmöglich gemacht werden für jene, die aus medizinischen Gründen oder zu Familientreffen nach Israel reisen wollen.‘“

Lasst uns hier für eine Sekunde einhaken: Warum will diese BDS-Aktivistin, die den Staat Israel wirtschaftlich ruinieren und somit letzten Endes abschaffen will, dass jemand zur medizinischen Behandlung in genau diesen Staat namens Israel einreist?

„Adalah, eine israelische Organisation, die Arabern juristischen Beistand bietet, warnte davor, dass dieser Bann Familienbesuche und Familienwiedervereinigungen bei den Palästinensern im Westjordanland unmöglich machen würde.“

Trotzdem scheinen sie sich keine Sorgen darum zu machen, dass hunderte von „Palästinensern“ ihre Arbeit verlieren, weil sie, die BDS-Aktivisten, den Boykott von der Firma „Sodastream“ förderten.

Mit anderen Worten: Diese Boykotteure sind Heuchler. Aber das wussten wir ja schon.

Hier ist die erwähnte schwarze Liste:

Vereinigte Staaten:
• AFSC (American Friends Service Committee)
• AMP (American Muslims for Palestine)
• Code Pink
• JVP (Jewish Voice for Peace)
• NSJP (National Students for Justice in Palestine)
• USCPR (US Campaign for Palestinian Rights)

Europa:
• AFPS (The Association France Palestine Solidarité)
• BDS France
• BDS Italy
• ECCP (The European Coordination of Committees and Associations for Palestine)
• FOA (Friends of al-Aqsa)
• IPSC (Ireland Palestine Solidarity Campaign)
• Norge Palestinakomitee (The Palestine Committee of Norway)
• PGS Palestinagrupperna i Sverige (Palestine Solidarity Association in Sweden)
• PSC (Palestine Solidarity Campaign)
• War on Want
• BDS Kampagne

Lateinamerika:
• BDS Chile

Südafrika:
• BDS Südafrika

Andere:
• BNC (BDS National Committee)

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