Eine Hymne auf Israels drittgrößte Stadt  

Februar 9, 2018 – 24 Shevat 5778
Haifa, meine Perle am Mittelmeer

Von Alexandra Margalith

Man sagt, es gebe in Israel drei Städte, die man besucht haben muss:
Tel Aviv (der Sünde wegen), Jerusalem (um dafür Buße zu tun) und Eilat, um sich von beidem zu erholen.

Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die meisten Menschen, die nach Israel reisen, Haifa oft völlig übersehen. Dabei hat die nach Jerusalem und Tel Aviv drittgrößte Stadt Israels mehr zu bieten als man denkt. Mehr als Industrie, mehr als Chemikalien, sogar mehr als die Bahai-Gärten und den Tempel des Bap. Viel, viel mehr.

Saubere Strände
Die Ursprünge des Namens der Stadt sind umstritten. Eine Theorie besagt, der Name bedeute nichts anderes als „Hof Jafe“, hebräisch für „schöner Strand“. Und schön sind sie wirklich, die Strände von Haifa.
Im Gegensatz zu anderen Küstenstädten Israels und der Welt ist der Küstenstreifen von Haifa in weitesten Teilen nicht besiedelt. Die Stadt liegt auf dem Carmel-Berg und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Weiße Strände von feinem Sand treffen dort auf Wasser in allen möglichen Blau-Variationen.
Da die Strände zumeist über keine Wellenbrecher verfügen und Wind und Wellen sich in der Bucht von Haifa besonders gerne tummeln, tummeln sich dort auch besonders gerne Surfer und Wellenreiter aus der ganzen Welt.
Und wer sich gerne seinen eigenen Fisch aus dem Wasser zieht, der steht entweder auf einem der Felsstreifen am Strand oder im seichten Wasser, und benötigt dafür noch nicht mal einen Blinker an der Angel. Das Wasser ist an vielen Stellen derart klar, dass man sieht, ob etwas angebissen hat oder nicht.
Bei den Einheimischen ist übrigens „Dado Beach“ am beliebtesten. Dort räkelt sich alles von Jung bis Alt in der ewigen Sonne, und zwar ohne Enge und das Gefühl, dass man die Füße des Sonnenanbeters hinter einem fast riechen kann.

Das San Francisco des Mittleren Ostens
Viele Menschen fühlen sich durch die hügeligen Straßen Haifas und den Blick auf die Bucht von Haifa an San Francisco erinnert. Aber die Parallelen sind nicht nur optischer Natur.
In Haifa hat sich in den letzten Jahren, insbesondere auch mit den Bemühungen des Bürgermeisters, die Stadt durch den Ausbau diverser Promenaden, eine sehr hippe Kunstszene entwickelt. Aus einem alten Hangar aus den 70er Jahren, dem sogenannten „Kartel“, wurde zum Beispiel ein mehrstöckiges Gebäude in dem Streetart, Musik und Designer ihr Zuhause gefunden haben. Die bekannten israelischen Streetart-Gruppen Ghostown und Broken Fingaz haben das Gebäude in eine Leinwand für internationale, wie auch lokale Künstler verwandelt, welche sich abwechselnd für eine gewisse Zeit darauf austoben können.
Und sogar eine Art Cable-Car hat Haifa, den Rachval. Allerdings fährt dieser nicht auf Schienen sondern ist eine Seilbahn, mit welcher man von der Promenade in Bat Galim bis zum Aussichtspunkt am alten Karmeliterkloster Stella Maris fahren kann, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Haifa-Bucht genießen kann.

Massada Street mit den Straßenmusikanten und Cafés ist ein Hipster-Hotspot, an dem man auch schon mal den Eindruck gewinnen kann, sich in Sauselito zu befinden.
Und wer den Hype mit etwas Historie verbinden will, dem sei die „Deutsche Kolonie“ empfohlen. Sie wurde um das Jahr 1868 von deutschen Templern errichtet und liegt am Ben-Gurion-Boulevard. Die historischen Gebäude sind alle restauriert und die Straße ist eines der Zentren des Nachtlebens von Haifa, in welchem sich Restaurants und Bars aneinanderreihen. Der Boulevard mündet übrigens in den Aufgang zu den Bahai-Gärten und gerade nachts, wenn diese hell erleuchtet sind, kann man ob deren unglaublicher Schönheit nur staunen.

Die Museen von Haifa
Wer es gerne historisch mag, der kann ins Museum für illegale Einwanderung der Juden nach Israel gehen. Wer es noch älter mag, dem sei das archäologische Hecht-Museum empfohlen, welches Ausstellungsstücke von der kanaanitischen und bis zur byzantinischen Zeit zeigt. Wer es maritim mag, für den gibt es das IDF-Marine-Museum und das Maritime Museum. Wenn man Moderneres bevorzugt, empfiehlt sich MadaTech, das Museum für Wissenschaft, Technik und Raumfahrt. Selbst ein Museum für Japanische Kunst, ein Eisenbahnmuseum und ein Museum zur Produktion essbarer Öle kann man in Haifa finden. Darüber hinaus gibt es etliche Kunstmuseen und Galerien wie z.B. das Marc-Chagall-Haus.
Kurz – wer seine Zeit anstatt in der für israelische Verhältnisse sehr grünen Stadt im Freien oder in einem der zahlreichen kleinen Cafés verbringen will, der wird ein Museum finden, das auch ihn interessiert. (…)

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