März 3, 2017 – 5 Adar 5777
Gesandte auf Motorrädern

Von Leonid Rosenthal

Am 6. Juli 2017 feiert die jüdische Gemeinschaft die Eröffnungszeremonie der 20. Makkabi World Games in Jerusalem. Erwartet werden über 10.000 Athleten aus insgesamt 80 Ländern, die in 43 Sportarten gegeneinander antreten werden. Dafür machen sich 20 jüdische und nichtjüdische Motorradfahrer aus neun Staaten der Erde auf den Weg nach Israel.

Die Teilnehmer der ungewöhnlichen Reisegruppe werden auf ihrer Motorradfahrt das lebendige jüdische Leben in Europa feiern und in jüdischer Tradition den Opfern der schrecklichen Ereignisse, von denen das Europa des zwanzigsten Jahrhunderts überschattet war, gedenken. Auf ihrem Weg nach Jerusalem werden sie Vertreter jüdischer Gemeinden, unterschiedlicher Religionsgemeinschaften und Organisationen treffen.

Die Biker haben sich zum Ziel gemacht, zur Unterstützung des Staates Israel aufzurufen und ein Zeichen gegen Antisemitismus und Diskriminierung zu setzen. Zu diesem Zweck werden zwanzig Frauen und Männer in London ihre Motorräder besteigen und im Corso drei Wochen lang in dutzenden Etappen, 5000 Kilometer und 10 Länder passieren.

Die jüdischen Gemeinden in Großbritannien, Belgien, Niederlanden, Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland haben mit den Vorbereitungen auf den feierlichen Empfang der Gruppe begonnen. Die historische Reise, an dessen Koordination Vertreter europäischer Makkabi-Vereine und zahlreiche Freiwillige teilnehmen, läuft auf Hochtouren. Die ehrenamtlichen Organisatoren aus Rumänien, Ungarn und Deutschland, die für die Planung seit Herbst 2016 verantwortlich sind, haben Zweigstellen eingerichtet, die für die Planung der Tour und Koordination mit den einzelnen jüdischen Gemeinden entlang der Reisestrecke verantwortlich sind und seit mehreren Wochen beinahe täglich miteinander kommunizieren. Den Schwerpunkt der Planung legen sie dabei auf die Streckenführung, Sicherheit, Infrastruktur, Unterbringung sowie die Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmer. Die durchschnittlichen Tagesentfernungen liegen zwischen 200 und 450 km am Tag.

Dabei folgen die Teilnehmer der Tour den Spuren der legendären jüdischen Motorradfahrer, die in den 1930er Jahren durch Europa fuhren, um die Idee der Makkabi-Spiele bekannt zu machen und die jüdische Gemeinschaft zu unterstützen. Die Organisation der ersten Makkabi-Spiele ging dabei auf einen Vorschlag von Yosef Yekutieli im Jahr 1929 auf dem Maccabi-Weltkongress zurück. Yekutieli, der von den Olympischen Spielen in Stockholm inspiriert war, verfolgte die gleiche Vision. Kurz darauf fand die erste Makkabiah am 28. März 1932 statt, ein symbolisch gelegtes Jahr, nämlich genau 1.800 Jahre nach Beginn des Aufstandes von Bar Kochba. Das dank zahlreicher Spender aus der ganzen Welt errichtete Makkabi-Stadium in Tel Aviv war mit 20.000 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 400 Athleten aus 18 Ländern nahmen teil, wobei verschiedene Disziplinen vom Schwimmen bis hin zu Fußball, Handball und Leichtathletik gezeigt wurden. Siegerin der ersten Makkabi-Spiele wurde nach der Gesamtwertung die polnische Delegation.

Die diesjährige Tour wird am 13. Juni 2017 in London beginnen und am 06. Juli 2017 zur Eröffnung der Makkabi-Games in Jerusalem enden.

Mitglieder örtlicher Makkabi-Vereine und leidenschaftliche Biker haben die Möglichkeit, an diesem Projekt teilzunehmen und die Gruppe auf ihrem Weg nach Jerusalem zu begleiten.

Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 31. März 2017 an:

Leonid Rosenthal unter lr@rarosenthal.de oder Maximillian Marco Katz unter info@ride4solidarity.com.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ride4solidarity.com.

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