Die Ansprache des israelischen Premiers von dem US-Kongress  

April 2, 2015 – 13 Nisan 5775
DIE REDE BENJAMIN NETANJAHUS IN DEUTSCHER SPRACHE

Übersetzt von Gerd Buurmann

Etliche Zeitungen verdammten die Rede Benjamin Netanjahus vor dem amerikanischen Kongress – ohne sie ihren Lesern zugänglich zu machen. Nur in der „Jüdischen Rundschau“ lesen Sie die Rede Benjamin Netanjahus in deutscher Sprache:

„Wir sind ein altes Volk. In unserer fast 4.000 Jahre alten Geschichte haben viele immer wieder versucht, das jüdische Volk zu vernichten. Morgen Abend feiern wir das jüdische Fest Purim, bei dem wir aus dem Buch Esther lesen werden. Wir werden von einem mächtigen persischen Statthalter namens Haman lesen, der das jüdische Volk vor rund 2.500 Jahren vernichten wollte. Aber eine mutige jüdische Frau, Königin Esther, machte den mörderischen Plan öffentlich und erstritt für das jüdische Volk das Recht, sich gegen seine Feinde zu verteidigen. Der Vernichtungsplan wurde vereitelt und unser Volk wurde gerettet.

Heute steht das jüdische Volk erneut vor einem Versuch eines persischen Herrschers, uns zu vernichten. Irans oberster Führer Ayatollah Khamenei speit den ältesten Hass heraus. Er spuckt den ältesten Judenhass mit neuester Technik.
(…)
Ich stehe hier in Washington, DC und der Unterschied zu dem Iran ist riesig. Amerikas Gründungsdokument verspricht Leben, Freiheit und das Streben nach Glück. Irans Gründungsdokument jedoch verpflichtet zum Tod, zur Tyrannei und zur Verfolgung des Dschihad. Und immer wenn Staaten im Nahen Osten zusammenbrechen, stößt der Iran in die Leere und propagiert seinen Hass.

Irans Schläger sind in Gaza, seine Lakaien im Libanon, seine Revolutionsgarden auf den Golanhöhen. Israel ist umklammert von drei Tentakeln des Terrors. Unterstützt vom Iran schlachtet Assad die Syrer ab. Unterstützt vom Iran randalieren schiitische Milizen durch den Irak. Unterstützt vom Iran streben Houthis die Kontrolle über den Jemen an und bedrohen so die strategische Meerenge an der Mündung zum Roten Meer. Zusammen mit der Straße von Hormuz könnte der Iran einen zweiten Drossel-Punkt der weltweiten Ölversorgung erlangen.
(…)
Und lassen Sie sich nicht täuschen: Der Kampf zwischen dem Iran und ISIS macht den Iran nicht zu einem Freund Amerikas. Iran und ISIS sind im Wettbewerb um die Krone des militanten Islams. Eine Seite nennt sich „Islamische Republik“, die andere Seite nennt sich selbst „Islamischer Staat“. Beide jedoch wollen ein militantes islamisches Reich zunächst in der Region und dann auf der ganzen Welt errichten. Sie streiten sich lediglich darum, wer der Herrscher dieses Reiches sein wird.

In diesem tödlichen „Game of Thrones“ gibt es keinen Platz für Amerika oder Israel, kein Frieden für Christen, Juden oder Muslime, die das islamistische mittelalterliche Glaubensbekenntnis nicht teilen, keine Rechte für Frauen, keine Freiheit für alle. Wenn es um den Iran und ISIS geht, dann gilt: Der Feind Deines Feindes ist Dein Feind!
Der Unterschied besteht darin, dass ISIS mit Fleischermesser bewaffnet ist, mit erbeuteten Waffen und YouTube, während der Iran schon bald mit Interkontinentalraketen und Atomwaffen bewaffnet sein könnte. Wir müssen dies immer bedenken und ich sage es noch einmal: Die größte Gefahr, in der sich unsere Welt momentan befindet, ist eine Ehe des militanten Islams mit Atomwaffen. ISIS besiegen, indem man zulässt, dass der Iran an Atomwaffen kommt, würde bedeuten, den Kampf zu gewinnen, aber den Krieg zu verlieren. Wir dürfen das nicht zulassen!

Mit dem Abkommen würde keine einzige Atomanlage abgerissen werden. Tausende von Zentrifugen zur Urananreicherung würden in Betrieb gelassen werden. Weitere tausend Anlagen würden vorübergehend abgeschaltet, aber nicht zerstört werden. Zwar sollen dem iranische Atomprogramm gewisse Auflagen und Einschränkungen auferlegt werden und die iranischen Einhaltung dieser Beschränkungen sollen von internationalen Inspektoren überwacht werden, aber hier ist das Problem: Sehen Sie, Inspektoren dokumentieren Verletzungen nur, sie verhindern sie nicht!

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