Die ex-moslemische, in Syrien geborene Autorin Laila Mirzo hat dazu das aufrüttelnde Buch „Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“ veröffentlicht.  

November 9, 2018 – 1 Kislev 5779
Der Islam ist keine Rasse – die Zugehörigkeit zum Islam ist eine freiwillige Entscheidung

Von Miriam Baum

„Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim – Über die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur“ so der Titel des Erstlingswerks der deutsch-syrischen Autorin Laila Mirzo. Der provokante Titel des Buches lässt einen brisanten Inhalt erahnen, Mirzo zeigt argumentativ die Unvereinbarkeit des orthodoxen Islam mit einem humanistischen Wertekatalog auf. Auf die Frage, ob der Islam zu Europa gehöre, stellt die Autorin die Gegenfrage „Passt Europa denn zum Islam?“.

Ein Buch über den Islam geht auch immer die jüdische Glaubensgemeinschaft an, ist doch die offene Judenfeindlichkeit ein zentrales Thema der islamischen Umma. So widmet Laila Mirzo dem Kapitel „Islamische Judenfeindlichkeit“ auch ein gutes Zehntel ihres Buches, indem sie von der Geschichte des ersten Genozids an den jüdischen Stämmen in Medina bis hin zum Nahostkonflikt und der antizionistischen Doktrin von Hamas und Fatah berichtet:

„Selbst wenn Israel ganz Jerusalem an die Araber abtreten würde und sich auf 1000 Quadratmeter zurückziehen würde, würden Hamas, Fatah, Hisbollah und der Iran weiterhin versuchen, die Juden ‚zurück ins Meer zu werfen‘. Der Nahostkonflikt kann nicht auf politischer Ebene gelöst werden, denn er ist im Grunde tief religiös“, folgert die Autorin.

Die doppelzüngige Stimme der Fatah entlarvt Laila Mirzo mit Blick auf deren Verfassung aus dem Jahr 1964, dessen Ziel die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ ist, und stellt in weiterer Folge fest, dass der Islam von seiner Natur her keinen Frieden mit den Juden erlaubt.

Die direkten Auswirkungen des Judenhasses im Islam bekommen freilich auch die Juden in Deutschland immer mehr und immer schmerzlicher zu spüren, denn viele der Migranten aus den islamischen Herkunftsländern bringen den Antisemitismus von zu Hause mit nach Deutschland. „Der Islam hat ein Gewaltproblem“, sagt Mirzo und warnt eindringlich davor, dass der Islam „zu Ende bringen wird, was Adolf Eichmann begonnen hatte, nämlich Europa ‚judenfrei‘ zu machen“.

Mit den Verbrechen des Holocausts hat sich Deutschland „große Schuld aufgeladen und trägt seither eine besondere Verantwortung gegenüber seinen jüdischen Bürgern und dem Staat Israel“, dieser Verantwortung würde Deutschland aber, so Mirzo, unter der Regierung von Angela Merkel nicht mehr gerecht werden. Ihrer Meinung nach hat es sich der importierte Judenhass im Schutze der Religionsfreiheit bequem gemacht.

Eine Religion kann nicht nur gefährdet sein – sie kann selbst gefährden

Die Autorin konstatiert, dass nach dem „verheerenden Weltenbrand“ durch den Nationalsozialismus die „geistigen Väter und Mütter der europäischen Verfassungen und des Grundgesetzes“ Sorge dafür tragen wollten, dass sich „nie wieder ein Mensch wegen seiner Religionszugehörigkeit fürchten muss“, dabei jedoch außer Acht gelassen wurde, dass „die Gefahr eben gerade von einer Religion ausgehen könnte“.

Die Ex-Muslima thematisiert auch den Schulterschluss der politischen „Linken“ mit den arabischen Israelhassern, der in zahlreichen Boykottaufrufen seinen gemeinsamen Ausdruck findet und doch nichts anderes sagt, als „kauft nicht bei Juden!“.

In vielen Beispielen erzählt die Autorin die Leidensgeschichten jüdischer Opfer der letzten Jahre, welche es ohne die unkontrollierte Zuwanderung aus islamischen Herkunftsländern so nicht gegeben hätte. Den Opfern eine Stimme zu geben, ist Mirzo laut ihren Interviews sehr wichtig. So erhebt dieses Buch auch Einspruch gegen den antisemitischen Zeitgeist in der Musikbranche. Hip-Hopper wie Bushido, Haftbefehl, Kollegah und Farid Bang mit ihren antisemitischen Parolen kommen bei Mirzo zur Sprache.

Mirzo beschreibt unaufgeregt sämtliche Facetten des Islams und beleuchtet den Ist-Zustand in den arabischen und islamischen Ländern. Die Islamkritikerin stellt dabei die Kairoer Menschenrechtserklärung auf den Prüfstand und attestiert dem islamischen Kulturkreis, dass er „intellektuell ein Fall für den Insolvenzverwalter“ sei.

Mit vielen persönlichen Erfahrungsberichten ist das Buch stellenweise emotional, verliert aber an keiner Stelle seine Sachlichkeit. Mirzo geht mit dem Islam und der islamischen Glaubensgemeinschaft hart ins Gericht. Es geht Mirzo jedoch offensichtlich nicht um eine Abrechnung mit dem Islam, sondern um Aufklärung.

Manch ein Leser mag sich an dem stellenweise stakkato-artigen Schreibstil der Autorin stoßen, dieser Umstand ist wohl dem YouTube-Zeitgeist geschuldet, um der Aufmerksamkeitsspanne der jungen Leser gerecht zu werden. Hie und da schleicht sich auch scharfer Sarkasmus zwischen die Zeilen. Zur Frage, warum die arabischen Juden aus ihren Heimatländern fast verschwunden sind, merkt sie an: „am Wetter wird es kaum liegen“. Mit gerade einmal drei Fußnoten erhebt das Buch keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, die Quellen und Referenzen arbeitet die Autorin aber fließend in ihre Ausführungen ein. So entsteht ein harmonischer Lesefluss, der den Leser mühelos, aber gut informiert über 256 Seiten trägt.

Menschen, die entscheiden können wieviel Islam sie leben möchten
Mirzos Buch enthält inhaltlich viele Parallelen zu Thilo Sarrazins Werk „Feindliche Übernahme“ – was in der Natur der Sache liegt, wenn man sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzt. Die Rolle des Islams als zivilisatorischer Hemmstoff oder die Überpräsentation moslemischer Migranten in den polizeilichen Statistiken finden bei beiden Autoren Erwähnung. Es sind jedoch zwei Bücher mit unterschiedlichen Zugängen. Wem Sarrazins Buch zu „ideologisch“ aufgeladen ist, findet bei Mirzo einen versöhnlichen Ansatz, der die Tür zum Dialog mit den „liberalen“ Muslimen öffnet. Es gibt keinen „Islam light“, sagt Mirzo, aber „Muslime, Menschen die entscheiden können, wie viel Islam sie leben möchten“.

„Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“ ist „die neue Bibel des Widerstandes“ schreibt ein Leser in den Amazon-Rezensionen. Ob das so ist, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dieses Buch gibt dem Leser viele Denkanstöße, um die teils menschenverachtende Ideologie hinter dieser Religion zu hinterfragen. Schafft Europa keinen Kurswechsel, werde es laut Laila Mirzo zu einer unvermeidlichen islamischen Kulturrevolution kommen. Denn der Islam betreibe da, wo er in der Mehrheit ist „einen strengen Religionsimperialismus“.

Zur Autorin:
Laila Mirzo wuchs als Kind einer deutschen Mutter und eines syrisch-kurdischen Vaters auf dem syrischen Teil der Golanhöhen auf. Trotz eines liberalen Elternhauses war sie der syrischen Anti-Israel-Propaganda ausgesetzt und hatte als geborene Muslima Koranunterricht in der Schule. Als erwachsene Frau avancierte sie von einer Verteidigerin des Islams zu einer seiner schärfsten Kritikerinnen. Mit ihrem Buch „Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“ entlarvt sie schonungslos die Agenda des Islam: Wo Islam draufsteht, ist Scharia drin.

Infos zum Buch:
„Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim“
Riva Verlag
erhältlich um 19,99 Euro
ISBN: 978-3-7423-0586-2

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