Fröhliches Versenken europäischer Steuergelder in Palästina  

Juni 2, 2016 – 25 Iyyar 5776
Das „Perpetuum Money“

Von Roger Letsch (Achse des Guten)

Globalisierung ist ein verdammt hartes Geschäft. Man muss zusehen, wo man bleibt. Würde England heute noch wie vor 300 Jahren vom Wollhandel leben oder Brasilien vom Zucker, wären beide Länder längst zusammengebrochen. Nun gut, zuletzt versuchte Brasilien, stattdessen von geschönten Statistiken, versemmelten Olympiaden und Korruption zu leben, was auch nicht wirklich funktionierte. Sehr viel kleinere Länder haben es aber oft besonders schwer im internationalen Wettbewerb und so ist es nur logisch, dass man sich möglichst exklusive Nischen sucht, um zu bestehen. Die Schweiz zum Beispiel vermarktete Jahrzehntelang erfolgreich das Produkt „Schweigen“ – und da muss man erst mal drauf kommen!

Irgendjemand sagte einst, Glück sei die Fähigkeit, herauszufinden, was man im Leben gern machen möchte – gepaart mit dem Erfolg, jemanden zu finden, der einen dafür bezahlt. Das kann man im Kleinen machen, oder ein System daraus bauen, dass vielen Menschen zugutekommt. Wie wäre es, einem scheinbar unterdrückten, dezimierten und bemitleidenswerten Volk anzugehören? Keine Sorge, Sie müssen nicht in ein Native-American-Reservat in Wyoming oder nach Papua-Neuguinea umziehen! Wenn Sie erst mal dort wären, krähte nämlich kein Hahn mehr nach Ihnen! Sie wollen doch internationale Zuwendung und Aufmerksamkeit.

Dann sollten Sie unbedingt palästinensischer Araber werden! Aber Vorsicht! Wenn Sie sich in Jordanien in einem Flüchtlingslager aufhalten oder auf einem Ölfeld in Kuwait arbeiten, um Ihre Familie zu ernähren, haben Sie nicht ganz verstanden, wie das Spiel läuft. Selbstverständlich müssen Sie in Israel sein, besser noch in den „besetzten Gebieten“. Die Palästinenser profitieren seit Jahrzehnten von internationaler Solidarität, deren Ursachen sie selbst immer wieder entfachen. Ein gut funktionierendes „Perpetuum Money“. Ein Brandstifter, der immer wieder das eigene Haus anzündet und sich dann über das Misstrauen des Nachbarn beschwert, der das Haus nach dem Brand wiederaufbaut.

Ein Brandstifter, der immer wieder das eigene Haus anzündet
Wenn Sie nun glauben, die Geldgeber werden eines Tages misstrauisch, weil sie Jahr für Jahr Gelder in immer gleiche Projekte pumpen, ohne dass sich die Lage wesentlich bessert, liegen Sie falsch. Sie gehen ja auch nicht in einen Zoo und erwarten bei jedem Besuch mehr Tiere oder größere Gehege. Ihnen ist als Zoobesucher klar, dass ihr Eintrittsgeld und ihre Patenschaft für Pinguin Paulchen nur dazu dient, den Laden am Laufen zu halten und Jahr für Jahr mehr Besuchern Eintrittskarten zu verkaufen. Sie wissen, der Pinguin könnte in der Antarktis seinen Fisch selber fangen, denken aber nicht so gern darüber nach, weil Sie im Zoo Pinguine gucken wollen. Wie stellt man es aber an, ein ganzes Land, das defacto noch nicht mal eines ist, so umzugestalten, dass sich unzählige NGO’s dort niederlassen und die internationale Gemeinschaft für einen nie versiegenden Geldstrom sorgt?

Europäer zahlen nicht so gern für Moscheen, das haben wir schnell gelernt. Auch die Tatsache, dass unsere „Demokratie“ in Wirklichkeit „Islamisierung“ heißt, können wir so offen natürlich nicht sagen – zumindest nicht auf Englisch. Stattdessen schaffen wir nach außen Strukturen, in denen sich die bescheuerten Europäer und Amis selbst wiedererkennen. Also bauten wir an einem Bildungssystem, etablierten Sicherheitskräfte und Polizei und hielten sogar Wahlen ab! Allzu oft muss man sowas wie „Wahlen“ aber nicht machen, haben wir festgestellt. So genau schauen die Idioten da nicht hin. Wenn nur „frei gewählt“ draufsteht, fließen die Gelder in schöner Regelmäßigkeit, weil wir sie für unsere Bildung (was wir darunter verstehen), unsere Sicherheit (gegen Opposition und die bösen Zionisten) und die Verwaltung (ein anderes Wort für unseren Selbstbedienungsladen „PA“) deklarieren. Wer fragt schon nach, was aus dem Geld wurde. (…)

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