Ein kurzer Ausflug in die historische Farbenlehre 

Juli 6, 2018 – 23 Tammuz 5778
Das Blau auf der Flagge Israels


Von Ulrich Sahm (Israelnetz)

Hinter dem Blau auf der israelischen Nationalflagge steckt ein Geheimnis aus biblischer Zeit. Eine Ausstellung in Jerusalem bringt dank wissenschaftlicher Forschung Licht ins Dunkel.

Die Farbe Blau kommt in der Bibel kein einziges Mal vor. Erwähnt wird da nur „tchelet“ für Himmelblau. Aber „kachol“, das heutige Wort für Blau, existiert nicht. Gleichwohl ist die israelische Flagge ebenso wie ein traditioneller jüdischer Gebetsmantel mit zwei blauen Streifen geschmückt – und mit einem blauen Davidstern dazwischen. Für das Jerusalemer Bibelland-Museum waren die blauen Streifen der Staatsflagge der Anlass, zum 70-jährigen Bestehen des Staates der Geschichte der Farbe Blau nachzugehen.

Vor Jahrtausenden gab es Schmuck in blauer Farbe nur aus Lapislazuli. Diese Halbedelsteine wurden in Afghanistan gefunden und von dort nach Mesopotamien und Ägypten exportiert. Damals bestand der Wunsch, auch Kleidung blau oder purpurn zu färben, und Tontöpfe blau zu bemalen. Wegen der Farbe des Himmels, wo gemäß dem Glauben mancher alter Völker die Götter residierten, war den Israeliten gar befohlen, Geräte und Mauern des Jerusalemer Tempels mit blauen Tüchern zu bedecken.

Die Farbe war so selten, dass sie wegen horrender Herstellungskosten zu einem Statussymbol geworden war. Jahrhundertelang war die biblische Methode, blaue Farbe für das Färben herzustellen, in Vergessenheit geraten. In der Ausstellung wird eine einzigartige Krone des persischen Königs Darius I. gezeigt. Auch rund 2.000 Jahre alte blaugefärbte Stoffe aus Wüstenhöhlen bei Massada und der Judäischen Wüste sind zu sehen.

Lukrative Industrie der Antike
Für die modernen Forscher entstand die Herausforderung, das Geheimnis dieser Blaufärbung im Altertum zu erkunden. Es stellte sich heraus, dass vor 2.000 Jahren die blaue Farbe aus einer winzigen Drüse der Herkuleskeule gewonnen wurde, auch Murexschnecke genannt. Die war im östlichen Mittelmeer sehr verbreitet, also vor der Küste Phöniziens und des heutigen Israel. (…)

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