Der aufsehenerregende Film der Regisseure Sharon Maymon und Tal Granit startet am 24. September 2015 bundesweit  

September 5, 2015 – 21 Elul 5775
Am Ende ein Fest

Von Laura Külper

Eine alte Frau schleppt sich mit ihrem Rollator zum klingelnden Telefon. Erschöpft nimmt sie den Hörer ab: „Hallo?“ „Zelda, hier spricht Gott“ ertönt eine tiefe hallende Stimme. Die Stimme versucht Zelda zu überzeugen, noch nicht aufzugeben, sondern noch weiterzuleben. Doch hinter der Stimme steckt keinesfalls Gott persönlich, sondern der 72-jährige Tüftler und Erfinder Yehezkel (Ze’ev Revach), der mithilfe eines selbstgebastelten Stimmenverzerrers versucht, der über 90-jährigen Zelda noch etwas Mut zuzusprechen. Seine Frau Levana (gespielt von Levana Finkelstein), hat für sein seltsames Hobby nicht viel Verständnis, die beiden wohnen gemeinsam in einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Jerusalem.

Da beide ein gewisses Alter erreicht haben, werden sie immer öfter auch im Freundeskreis mit dem Thema Tod konfrontiert. Der gemeinsame Freund Max (Shmaul Worf) liegt mit entsetzlichen Schmerzen im Krankenhaus und leidet so sehr, dass er seine Frau Yana, Levana und Yehezkel schließlich darum bittet, ihm beim Sterben zu helfen.

Der Film „Am Ende ein Fest“ der Regisseure Sharon Maymon und Tal Granit wurde bereits mit dem Publikumspreis bei seiner Weltpremiere im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig und beim 21. Jüdischen Filmfestival Berlin & Potsdam als Bester Israelischer Film ausgezeichnet. Er nähert sich einem der wohl schwersten Themen unserer Gesellschaft an: Hat man das Recht, sein Leben zu beenden, wann und wie man will? Ist ein Leben unter ständigen Schmerzen überhaupt lebenswert? Und was geschieht, wenn man dabei auf Hilfe Dritter angewiesen ist?

Yana (Aliza Rosen) und Yehezkel beschließen heimlich, Max seinen letzten Wunsch zu erfüllen und ihm bei einem selbstgewählten Tod zu helfen. Sie bekommen dabei nach einiger Suche Unterstützung von einem neuen Heimbewohner, dem pensionierten Tierarzt Dr. Daniel, gespielt von Ilan Dar. Dieser erklärt sich bereit, das Narkotikum und ein Mittel zu besorgen, welches zum Herzstillstand führt. Yehezkel setzt sich wieder in seine Werkstatt und baut letztendlich eine Maschine, mit der es möglich ist, den Zeitpunkt des Todes selbst per Knopfdruck zu bestimmen. Doch seine Frau Levana ist zunächst strikt dagegen. Ihrer Ansicht nach ist das Leben ein Geschenk, welches man nicht einfach wegwerfen darf. Selbst das schlimmste Leiden sei für sie eine Art Prüfung, Gott allein hat das Recht Leben zu beenden, nicht die Menschen selbst. (…)

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