Wie Coca-Cola als erstes eine Pessach-freundliche Version auf den Markt brachte  

Mai 11, 2016 – 3 Iyyar 5776
Als die Cola koscher wurde

Von Alina Dain Sharon / JNS.org

In den 1930ern begann Rabbi Tobias Geffen aus Atlanta die geheimen Zutaten in massenproduzierten Lebensmitteln zu untersuchen, um herauszufinden, ob die Zutaten koscher sind.

Er schuf einen Präzedenzfall, als er Coca-Cola dazu brachte eine Koscher-Version seines Softdrinks herzustellen.

Geffen reagierte damit auf die enorme Popularität, die die Coke ab den 20er Jahren erfuhr. „Juden machten es zur Sitte ihren Kindern Cola statt Wein am Pessach-Fest zu geben“, erklärt der Historiker Roger Horowitz, dessen Buch „Kosher USA: How Coke Became Kosher and Other Tales of Modern Food” im April 2016 von Columbia University Press veröffentlicht wurde.

Dieser Schritt von Coca-Cola war außergewöhnlich, denn nur die allerwenigsten großen Lebensmittelhersteller brachten damals Koscher-Versionen ihrer Produkte auf den Markt.

“Die Coke war ein Riesenerfolg und die Firma achtete eifersüchtig darauf, dass ihr Rezept geheim blieb“, erzählt Horowitz. Die Entscheidung der Firma das Rezept dann doch preiszugeben, ist dem Vertrauen gegenüber Geffen geschuldet, dass er es auf keinen Fall an Dritte weitergeben werde.
Dieser Fall des Vertrauensvorschusses, der nicht missbraucht wurde, war ausschlaggebend dafür, dass weitere Lebensmittelfirmen dem Beispiel von Coca-Cola folgten.

Geffen vergab ein offizielles “Koscher für Pessach”-Zertifikat an Coca-Cola, bevor er schließlich diese Aufgabe an einen anderen Rabbi weitergab.

Währenddessen gab es mit Abraham Goldstein, dem Gründer der „Orthodox Union” (OU) einen weiteren Koscher-Zertifizierer, der sich bei seiner Arbeit besonders auf Eiscreme konzentrierte. Er schaute den Herstellern über die Schulter und entschied am Schluss, dass z.B. das Eis der Marke „Breyers“ für Juden über Pessach unbedenklich ist.

Aber Goldstein begutachtete eigentlich nur die Lebensmittel wie sie eben schon auf dem Markt waren. Dass ein Lebensmittelhersteller eine extra koschere Version herstellte, war die absolute Ausnahme.

Rabbi Moshe Elefant, Chief Operating Officer des Koscher-Zertifizierungs-Arms der OU, sagte JNS.org, dass die OU Coca-Cola seit 1989 Pessach-tauglich “stempelt”, nachdem die Firma den Fruktose-Mais-Sirup durch Zucker ersetzt hat. Diese Flaschen sind heute für ihre gelben Deckel bekannt. (…)

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