Die Nachkommen der Nazi-Kollaborateure erklären den Juden erneut den Krieg  

Oktober 5, 2015 – 22 Tishri 5776
Wo sind die BDS-Kampagnen gegen China und Russland?

Von Alan Dershowitz

(mit freundlicher Genehmigung von www.audiatur-online.ch)

Warum erklären die Nachkommen der Nazis und Nazi-Kollaborateure den Juden erneut den Krieg? Warum erleben wir einen massiven Anstieg von Antisemitismus und irrationalem, virulenten Antizionismus in Westeuropa?

Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst ein Mythos aufgedeckt werden. Dieser Mythos wird von Franzosen, Holländern, Norwegern, Schweizern, Belgiern, Österreichern und vielen anderen Westeuropäern verbreitet: Er besagt, dass der Holocaust allein das Werk der deutschen Nazis gewesen war, allenfalls mithilfe einiger polnischer, ukrainischer, lettischer, litauischer und estnischer Kollaborateure.

Falsch.

Der Holocaust wurde von Europäern begangen: von Nazi-Sympathisanten und Kollaborateuren unter den Franzosen, Holländern, Norwegern, Schweizern, Belgiern, Österreichern und anderen West- und Osteuropäern.

Wenn die französische Regierung nicht mehr Juden in die Todeslager deportiert hätten als von den deutschen Besatzern gefordert, wenn so viele niederländische und belgische Bürger und Regierungsvertreter nicht bei der Zusammentreibung von Juden kooperiert hätten, wenn nicht so viele Norweger Quisling unterstützt hätten, wenn Schweizer Regierungsbeamte und Banker Juden nicht ausgebeutet hätten, wenn Österreich nicht nazistischer gewesen wäre als die Nazis selbst; der Holocaust hätte weniger Opfer gefordert.

Angesichts der weit verbreiteten europäischen Komplizenschaft bei der Vernichtung der europäischen Juden sollte der allgegenwärtige Antisemitismus und irrational hasserfüllte Antizionismus, der seit kurzem in ganz Europa gegen Israel in Stellung geht, niemanden überraschen.

„Aber nein“, hören wir von den europäischen Apologeten. „Das ist etwas Anderes. Wir hassen die Juden nicht. Wir hassen nur ihren Nationalstaat. Darüber hinaus waren die Nazis rechtsextrem. Wir sind Linke, also können wir keine Antisemiten sein.“

Unsinn.

Die Geschichte des linksradikalen Antisemitismus ist genauso tiefgehend und anhaltend wie die des rechtsradikalen. Die Linie von Voltaire zu Karl Marx, zu Levrenti Beria, zu Robert Faurisson, zu den heutigen linksradikalen Israelgegnern ist so direkt wie die Linie von Wilhelm Marr über die Verfolger von Alfred Dreyfus bis hin zu Hitler.

Die Juden Europas wurden schon immer zwischen Schwarz und Rot zerdrückt – Opfer von Extremismus, vom Ultranationalismus Chmelnizkis bis zum Ultra-Antisemitismus Stalins.

„Aber einige der streitbarsten Antizionisten sind Juden wie Norman Finkelstein und sogar Israelis wie Gilad Atzmon. Sie können ja sicher keine Antisemiten sein?“

Warum nicht? Gertrude Stein und Alice Toklas arbeiteten mit der Gestapo zusammen. Atzmon, ein Linker, beschreibt sich selbst als stolzen selbsthassenden Juden und gibt zu, dass seine Ideen von einem notorischen Antisemiten stammen. (...)

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