Jüdischer Geschäftsmann aus Kanada rettet Christen und Jesiden aus IS-Gefangenschaft  

September 5, 2015 – 21 Elul 5775
Wir lassen Euch nicht im Stich!

(…) Steve Maman privat
Vom Schicksal der gefangenen jesidischen und christlichen Kinder im Irak und Syrien erfährt auch der Kanadier Steve Maman und entscheidet sich nicht tatenlos zuzusehen. Der Geschäftsmann ist selbst Kind einer jüdischen Familie und engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich innerhalb seiner Gemeinde. Der 42-jährige in Marokko geborene und früh nach Kanada emigrierte Maman gründet die Organisation „Liberation of Christian and Yazidi Children in Iraq“ (CYCI) zur Befreiung von Christen und Jesiden. „Als Juden wissen wir wie es ist, wenn die gesamte Welt zuschaut und nichts unternimmt“, betont der sechsfache Familienvater im Gespräch mit „ÊzîdîPress“. „Ich bin das Kind einer Nation, das Teil des verheerendsten Völkermordes wurde. Und ja, die Welt kam nicht rechtzeitig, um uns zu helfen. Zu viele Juden starben, weil man zu spät reagierte. Das ist es, was mich veranlasste, unverzüglich zu handeln“, erläutert Maman weiter.

Innerhalb mehrerer Monate kann Maman Hunderttausende US-Dollar an Spenden sammeln und investiert selbst eine hohe Summe. Maman wendet sich an Aktivisten, die bereits im Irak Befreiungsaktionen koordiniert haben und über ein entsprechendes Netzwerk verfügen. In seinem CYCI-Team wirken Juden, Christen, Jesiden, Moslems und Agnostiker mit. Maman pflegt Kontakte zu kanadischen Politikern, früheren Botschaftern der US-Regierung, kanadischen Sicherheitsberatern im Irak. Sein „Mann für alles“ ist der Pfarrer Dr. Canon Andrew White, der eine Hilfsorganisation von Bagdad aus leitet. „Ein großartiger Mann. Der beste Mensch unter den Menschen“, beschreibt Meman Pfarrer Dr. White. Auch der kanadische Verteidigungsminister Jason Kenny gehört zu den Unterstützern Mamans.

„Als ich sah, was den Jesiden und Christen widerfuhr, entschloss ich mich, nicht einfach tatenlos zuzusehen. Ich entschied, Christen und Jesiden aus der IS-Gefangenschaft zu befreien, so wie einst Oskar Schindler Juden vor den Nazis rettete“.

Das CYCI-Team knüpft Verbindungen zu Schmugglern innerhalb der vom IS kontrollierten Gebiete, vor allem aber nach Mosul. Alle geretteten Jesiden werden sorgfältig in einem Register dokumentiert und interviewt, um Standorte weiterer Gefangenen zu erfahren. Aktivisten bestätigen die Aktionen der CYCI, so etwa Dr. Amy Beam, die sich seit Beginn des Genozids für die Jesiden einsetzt und für das CYCI-Team Kontakte zu Familien herstellt, deren Angehörige sich in IS-Gefangenschaft befinden. (…)

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