Porter Goss ist jetzt Lobbyist von Hamas-Freund Erdogan  

Juni 8, 2015 – 21 Sivan 5775
Türkei kauft Ex-CIA-Chef

Von Madlen Vartian

Die türkische Propaganda- und Leugnungsindustrie erlebt derzeit einen neuen Aufschwung. Ankara erhöht Jahr um Jahr das Budget für Lobbyisten beträchtlich. Die jährlichen Kosten gehen inzwischen in die Milliarden. Anders als in früheren Zeiten hat die Anzahl der freiwilligen Befürworter für Erdogans Politik abgenommen. Gepriesen wurde diese anfänglich als Politik der „neuen Türkei“, die für Stabilität, Frieden und freundschaftliche Nachbarschaftspolitik stünde. Die NATO-Partner, vorneweg die USA, unterstützten die Türkei mit schweren Waffen, modernisierten mit deutscher Hilfe das türkische Militär und etliche Lobbygruppen in Washington, Brüssel und Berlin drangen darauf, die Türkei noch stärker politisch und wirtschaftlich zu stärken und in die EU aufzunehmen.
Doch dann besann sich Erdogan auf seine Wurzeln, und kehrte ab von der sogenannten „Annäherungspolitik“ mit Armenien, heuchelte gute Beziehungen mit Assads Syrien und dem Mullahregime im Iran, unterstützte offen die Hamas in Gaza und die Muslimbrüder in Ägypten und diskreditierte Israel in der internationalen Gemeinschaft als „Völkermörder“, sowie die westliche Gemeinschaft als islamophobe Kreuzritter. Getreu nach dem Motto „Domus'dan post, Gavur'dan dost olmaz“ („Aus einem Schwein gewinnt man kein Leder und einem Ungläubigen [Christen/Juden]
keinen Freund“) seien Muslime sich selbst die Nächsten. Die Christen eignen sich aus Erdogans
Sicht – so wie aus der Sicht vieler nationalistischer Türken – nur als Laufburschen der türkischen Politik. Also engagierte er den Ex-Direktor der CIA, Porter Goss, als Lobbyisten für die Türkei in Washington. Waffen, Einfluss und Geld, sowie die Verhinderung der Anerkennung des armenischen Genozids durch Präsident Obama, zählen zu den primären Zielen der Türkei in Washington.
Diese lässt sich der ehemalige US-Geheimdienstchef Porter Goss gut bezahlen. Sein Honorar dürfte weitaus höher liegen als das der Türkei-Lobbyisten und Ex-Repräsentanten Robert Livingston (12 Millionen US-Dollar) und Richard Gephardt (1,3 Millionen US-Dollar). Schwarzzahlungen ausgenommen.
In den USA besteht für derartige Tätigkeiten ehemaliger Bundesbeamter, Politiker u.a. eine Meldepflicht beim Außenministerium. In Deutschland wäre eine solche Registrierungspflicht
sicherlich ebenfalls sehr sinnvoll.

Madlen Vartian, arbeitet als Rechtsanwältin in Düsseldorf. Deutsche Beamte bestanden anfänglich auf einem offiziellen Eintrag ihres türkisierten Nachnamens Madlen Gülbeyaz. Vartian
setzte jedoch durch, dass der 1935 aufgezwungene türkische Name auch amtlich gegen den armenischen eingetauscht wurde. Die türkischen Völkermörder wollten per Namensänderung
ihren Opfern damals auch noch das letzte Stück armenischer Identität rauben.

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