(Auszug aus dem Text:)
Von Vera Regine Röhl
»Religion ist Privatsache und sie zu rauben keine größere Gewalttat, als sie aufzuzwingen «, schreibt der Ökonom und Zionist Heinrich Margulies in seiner Kritik des Zionismus, die 1920 bei Löwit in Berlin und Wien erschien. Margulies fiel in der zionistischen Bewegung früh durch sein leidenschaftliches Plädoyer für einen säkularen jüdischen Staat auf. Als Nationalökonom und späteres Direktoriumsmitglied der israelischen Nationalbank (Bank Leumi) wies er immer wieder auf die Notwendigkeit wirtschaftlicher Konzepte für das zionistische Projekt hin. Mit seiner Kritik des Zionismus entwarf er ein aufgeklärtes Staats- und Gesellschaftsmodell, das den damaligen Tendenzen im deutschen Zionismus entgegentrat, Nationalismus und Mystizismus zu verbinden – und bezog damit Position gegen den jungen Martin Buber und seine Anhänger.
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