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November 4, 2015 – 22 Heshvan 5776
Erdogans Sieg – für die Erdokei der „Highway to Hell“

Der Plan des neuen Kalifen, IS-Unterstützers, Antisemiten und großen Visionärs der Wiedererstehung des mächtigen islamisch-osmanischen Reiches türkischer Nation ist aufgegangen – der türkische Führer und seine Bewegung haben auf der ganzen, panislamischen Linie gesiegt.

Nur die von der zionistischen Weltverschwörung dominierte Weltpresse und die ewig Kleingläubigen faseln hier noch von Wahlmanipulation – als ob die Bewegung und ihr großer Führer so etwas überhaupt nötig hätten.

Nein, nein, das wird elegant im Vorfeld der lupenrein demokratischen Wahlen erledigt. Die Braunhemden der SA haben es in beeindruckender Weise vorgemacht. Kritische Stimmen werden durch Schlägertrupps zum Schweigen gebracht, gegnerische Parteien werden angegriffen und zerschlagen, oppositionelle Zeitungen attackiert und besetzt, Journalisten verprügelt und verhaftet.

Auch die wunderbare Friedensreligion des Islam tut hier ein Übriges – die Welt wird in wirklich Gläubige, d.h. wahre Anhänger des Führers, und in Ungläubige, d.h. Juden, Christen und anderes Geschmeiß unterteilt. Der Führer wird sich dieser dessen sich der Führer bald zu geeigneter Zeit annehmen wird, unterteilt.

Klingt eigentlich nicht kompliziert und ist es ja auch gar nicht wirklich. Aber wohl doch kompliziert genug, um den politischen Geistes-Riesen aus Washington und Erdogans übrige, vor allem europäische Vereinsbrüder aus dem – hauptsächlich mit der Osteuropa-Expansion befassten – Nato-Club zur Beihilfe bei der türkischen Machtergreifung zu motivieren.

Jedenfalls scheint es unter den westlichen Politikern sehr en vogue zu sein, sich bei den huldvollen Palast-Audienzen des großen Sultans die Klinke in die Hand zu geben und sich im Wettbewerb um die Gunst des osmanischen Herrschers – mit immer neuen Geschenken zu überbieten. Ganz und gar, wie es uns gerade eben unsere – bei dem von ihr selbst erschaffenen Flüchtlingsdesaster – mit überreichlichem Gespür für das Richtige begnadete „Der-Islam-und-die-Flüchtlinge-gehören-zu-Deutschland“, „Wir-schaffen-das“-Kanzlerin anlässlich ihres jüngsten Aufwartungsauftritts beim Levé des türkischen „L'état c'est moi“-Herrschers Erdogan vorgemacht hat.

Es ist einfach wunderbar – die Merkels, Steinmeiers, Obamas , sowie die Martin Schulzes und die Bans und die Moons dieser Welt feiern gemeinsam mit dem türkischen Despoten, ohne jedes historische Bedenken, die islamische Eroberung des griechischen Konstantinopel und die Entweihung der durch und durch christlichen Hagia Sophia. Sie schweigen zu dem türkischen Landraub auf Zypern, der manifesten Unterstützung des IS und den antisemitischen Pressionen gegen türkische Juden. Sie sehen auch gern weg bei der Unterdrückung der Kurden, der Opposition und der Presse sowie bei der Entrechtung von Frauen, Schwulen und Andersgläubigen und freuen sich schon jetzt auf die Islamisierung Jerusalems.

Kaum zu bremsen in ihrer aufrechten Entrüstung sind sie nur, wenn Israel und der Oberscharfmacher Netanjahu versuchen, die 20 Quadratzentimeter jüdischen Boden, die den Juden legitimer Weise seit jeher gehören und die ihnen nur allzu oft in der Geschichte zusammen mit ihrer Hauptstadt weggeraubt wurden, dieses Mal mit etwas mehr Erfolg zu verteidigen. Ist ja auch nachvollziehbar, der Unmut unserer ungetreuen europäischen Gralshüter. Wenn man sich schon wie diese in so hervorragender Weise um die fortschreitende Zerstörung der abendländischen Werte der eigenen, einem anvertrauten Völker verdient macht, wie kann man da unwidersprochen die freche Aufmüpfigkeit der wildgewordenen Israelis hinnehmen, wo es doch nur um derartige Petitessen, wie die Verteidigung einiger Juden gegen arabischen Mordterror geht. Na ja und auch noch um die Austreibung der Juden aus Israel und wenn es klappt, die Vernichtung des ganzen jüdischen Volkes durch den menschenverachtenden und alle Juden hassenden Alleinbeherrschungsanspruch des Islam. Aber das unterstützt aus ganzem Herzen auch der Nato-Bruder Erdogan und der weiß ja – da könnte man gerade angesichts der hiesigen sehr angespannten Umfrageergebnisse ganz neidisch werden – schließlich ganz genau, wie man seine mittelständische Bildungsschicht aus dem eigenen Lande treibt und mit dem Rest Wahlen gewinnt.

Es kann einen auch nur mit Stolz und Bewunderung für die politischen und geistigen Führungsfähigkeiten unserer gewählten Führungseliten, allen voran Frau Merkel, erfüllen, wenn man sich klar macht, dass Erdogans Machtergreifung nicht zuletzt auch mit Hilfe in Deutschland ansässiger Türken erfolgte und wenn man zusehen darf, mit welchem taktischen Gespür und welcher strategischen Weitsicht, sich unsere Kanzlerin Hilfe gegen die Islamisierungs- und Auflösungstendenzen Europas und eine Lösung des eigenproduzierten Massenzuwanderungsproblems ausgerechnet durch den islamischen Großmacht-Usurpator Erdogan erhofft.

Es ist fast bedauerlich, dass Frau Merkel und ihre Steinmeiers trotz aller Anbiederung an die hiesigen Muslime wahrscheinlich nicht mehr in der – wohl ohnehin nicht sehr ernst genommenen – Regierungsverantwortung stehen werden, wenn Erdogan der Region, Europa und uns endlich die ganze Palette seiner Großmachtpolitik vorführen wird.

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