Antisemitismus und Antzionismus: Quo vadis, Labour?  

Mai 11, 2016 – 3 Iyyar 5776
Die antisemtische „Elite der Nation“

Von Marius Bischoff

Seitdem die nationale Studentenorganisation der Labour-Partei eine Untersuchung bezüglich der Vorwürfe von antisemitischem Verhalten und Einschüchterung am Oxford University Labour-Club (OULC)im Februar ins Leben gerufen hat, intensivierte sich die Antisemitismusdebatte innerhalb von Labour und der zugehörigen Studentenvereinigungnicht nur an der Universität Oxford, sondern erfasste auch zunehmend Spitzenpolitiker.

Anfänglich löste der Rücktritt des zwanzigjährigen Oxfordstudenten Alex Chalmers, stellvertretender Vorsitzender der Studentenvereinigung OULC, einen Wirbel innerhalb der Labour-Partei aus. Chalmers bezichtigte die Studentenvereinigung des Antisemitismus und beschuldigte diese, eine „zutiefst verachtende“ Haltung gegenüber Minderheiten zu vertreten. Chalmers trat im Februar 2016 zurück und betonte, dass „ein großer Teil der beiden OULC und der links-gerichteten Studenten in Oxford in der Regel eine Art von Problem mit Juden haben.“ Die jüdische Studentenorganisation (Oxford University Jewish Society) erklärte auf ihrer Homepage, dass es „nicht das erste Mal war, dass diese mit antisemitischen Vorfällen innerhalb von links-gerichteten Studenten zu tun bekam und es sicherlich nicht das letzte Mal sein wird.“ Der Labour-Abgeordnete John Mann, Vorsitzender der Kommission gegen Antisemitismus, hat seine eigene Partei dazu aufgefordert, alle Verbindungen mit der Oxforder Studentenvereinigung zu beenden.

Chalmers bekräftigte, dass einige Mitglieder der Studentenvereinigung Unterstützung für die islamistische Gruppe Hamas zum Ausdruck gebracht hatten. Nach Chalmers Rücktritt wurden weitere Vorwürfe laut. Andere OULC-Mitglieder, einschließlich früherer Führungsmitglieder des Vorstandes, traten in Kontakt mit der Oxford University Jewish Society mit einer Liste von antisemitischen Vorfällen, die sie aufgenommen hatte. Ein OULC-Mitglied ging so weit und behauptete, dass die Tötung von jüdischen Zivilisten durch die Terrororganisation Hamas gerechtfertigt sei und dass alle Juden legitime Ziele seien. Ein Ausschussmitglied erklärte, dass von allen Juden öffentlich zu erwarten sei, den Zionismus und den Staat Israel zu verurteilen. Kontakte mit Juden, die sich weigerten dies zu tun, sollten vehement abgebrochen werden. Es soll zu einem Zwischenfall gekommen sein, bei dem ein anderes Mitglied des OULC eine Gruppe von Studenten dazu aufstachelte, eine jüdischen Studentin zu belästigen und diese wiederholt nötigten, „schmutzige Zionisten“ zu rufen.

Komplett zu lesen in der Druck- oder Onlineausgabe der Zeitung. Sie können die Zeitung „Jüdische Rundschau“ hier für 39 Euro im Papierform abonnieren oder hier ein Onlinezugang zu den 12 Ausgaben für 33 Euro kaufen.


Sie können auch diesen Artikel komplett lesen, wenn Sie die aktuelle Ausgabe der "Jüdischen Rundschau" hier online mit der Lieferung direkt an Sie per Post bestellen oder jetzt online für 3 Euro statt 3,70 Euro am Kiosk kaufen.

Brief an die Redaktion schreiben

Soziale Netzwerke