Wenig bekannte Zitate der iranischen Führungs-Clique  

Juni 2, 2016 – 25 Iyyar 5776
Der Größenwahn in seinen eigenen Worten

Von Michael Guttmann

Es war kein Manöver, um Raketen zu testen, was das Regime da zwischen dem 11. Februar und dem 9. März zum 37. Jahrestag der islamischen Revolution veranstaltet hat. Vielmehr war es Gelegenheit, auf Militärparaden mit dem Säbel zu rasseln, die Feinde einzuschüchtern und die Welt zu provozieren. Dass die Welt auch genug zum Lachen hatte, wird der Leser aus Kostproben des Größenwahns führender Regimevertreter erfahren.

Die Raketen wurden mit der Parole in Hebräisch und Farsi beschriftet: „Israel muss vom Erdboden verschwinden.“ Davor positionierten sich hohe Führer des Staatsklerus und die Kommandanten der Revolutionswächter, die nacheinander ihr phonetisches Gift in die Mikrofone brüllten. Der 8. und 9. März bildeten durch Auftritte der Revolutionswächter den krönenden Abschluss der Feierlichkeiten. Bestandteil der Machtshow war ein Film über die „Raketenstadt“ www.memritv.org/clip/en/5107.htm tief unter der Erdoberfläche, wo die Raketen in riesigen Tunnelröhren lagern, in Silos an die Startrampen gefördert und gezündet werden. Auf Pressekonferenzen und Empfänge stellten die Kommandanten ihre makaberen Doktrinen vor.

Weder auf den Höhen des Kalten Krieges noch durch das aggressive Nordkorea wurden derart lächerliche Statements registriert. Die ausländische Presse berichtete, dass während der Revolutionsfeiertage die Moscheen im Lande spärlich besucht waren und die Jugend, von der neuen Regierung enttäuscht, daheim blieb, weil sie keinen Wandel nach dem Ende der Sanktionen infolge des Atomdeals verspürte.

Kostproben des Größenwahns

Chamenei, der oberste Führer Irans, vor Führungskräften des Regimes: „Vertrauen Sie nicht den USA und der EU. Schon der Koran lehrte uns, dass Juden und Christen niemals mit dem Islam zufrieden waren, wenn dieser ihnen nicht Gehorsam erwiesen hatte. Die iranische Nation ist es müde, die amerikanischen Verbrechen weiter zu erdulden.“

Djafari, Kommandeur der Revolutionswächter: „Die Raketen wurden entwickelt, um den zionistischen Staat zu vernichten. Sie decken die Reichweite bis Israels ab.“

Salamy, sein Stellvertreter: „Israels Tage sind gezählt. Hisbollah (der schiitische Verbündete in Libanon) ist von uns mit über hunderttausend Raketen ausgerüstet. Iran selbst verfügt über das Zehnfache. Die Produktionskapazität übersteigt die Lagerkapazität.“ (Ja wenn das so ist, dann Feuer frei! Damit Platz für neue Raketen frei wird). „Unsere Schlagkraft kann niemand aufhalten. Nichts wird uns davon abhalten, zur mächtigsten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt aufzusteigen. Das Raketenprogramm ist unsere Antwort an die Feinde, die den Iran erneut mit Sanktionen belegen wollen. Sie sollen begreifen, dass unsere Raketenmacht eine rote Linie darstellt, über die wir niemals verhandeln werden, wie im Falle des Atomdeals JCPOA. An die Nachbarn ergeht die Botschaft: unsere Sicherheit bestimmt die Sicherheit der Region. Unseren Feinden sagen wir: die Revolutionswächter haben stets die Finger am Abzug. Der Donner der Raketen soll den Feinden der Revolution Angst und Abschreckung einflößen. Die Revolutionswächter garantieren Irans Sicherheit.“

Zapfu, Berater Chameneis: „Amerika ist Irans Feind Nummer eins. Zurzeit erlebt die Welt wie, mit Allahs Hilfe, die westlichen Machtzentren mit ihren Demokratien und kapitalistischen Wirtschaftmodellen in den Bankrott gehen, weil sie nicht in der Lage sind, die Menschheit vor Armut, Unrecht und Kriege zu schützen. Erst der Iran weckte diese Hoffnungen. In den letzten fünfzig Jahren haben wir die Front des Widerstandes gegen die Koalition USA-Zionisten-Araber angeführt. Iran ist heute zur stärksten Macht Westasiens aufgestiegen. Das Jahrhundert des Islams ist angebrochen.“

Dschirasy, Vertreter Chameneis in der Kuds-Spezialeinheit für exterritoriale Einsätze: „Sobald die USA eine unüberlegte Handlung begehen, werden ihre Basen im Nahen Osten und weltweit durch iranische Raketen zerstört. Die Dummheit der Amerikaner besteht darin, dass sie nach 37 Jahren iranischer Revolution immer noch nicht kapiert haben, dass der iranische Löwe unbezwingbar ist.“

Pirosawady, Generalstabschef der iranischen Armee: „Die neue Taktik der USA besteht darin, das Regime von innen zu stürzen. Selbst, wenn weltweit alle Feinde des Irans sich zusammentäten, würden sie der Kraft der iranischen Revolution nicht gewachsen sein. Mit ihrem heiligen Blut schwören die Dschihadi dem hochverehrten Chamenei die Treue und verleihen dem Iran das notwendige Potential. Abgesehen von dem großen Teufel (USA) sehen wir kein anderes Land, dass die Bedingung einer Bedrohung für uns erfüllt.“

Nagedy, Kommandeur der paramilitärischen Basidschi-Miliz: „Der Islam wirkt heute bereits im Herzen von Amerika und Europa. Diese Kühnheit ist das Ergebnis unseres Kampfes, nicht Kompromisse. Es ist die Logik des Forderns, die dem Iran Respekt verschafft.“ (...)

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