Israel und die Golfstaaten haben gemeinsame strategische Interessen  

April 2, 2015 – 13 Nisan 5775
Der Feind meines Feindes

Von Jerome Lombard

Der geneigte Leser staunte nicht schlecht: Faisal Abbas, Herausgeber der regierungsnahen saudi-arabischen und eigentlich strikt anti-israelischen Zeitung „Al-Arabiya“, äußerte sich unmittelbar nach der Rede Benjamin Netanjahus vor dem US-Kongress Anfang März positiv über den Auftritt des israelischen Premierministers. In der englischen Ausgabe des Blattes schrieb Abbas prominent in einem Leitartikel: „Es ist für einen vernünftig denkenden Menschen ein seltener Umstand, mit irgendetwas, was der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagt oder tut, übereinzustimmen. Allerdings muss man zugeben, dass Bibi recht hat, zumindest wenn es um den Iran geht.“ Netanjahus deutliche Kritik an der Politik der Obama-Regierung gegenüber dem nach Nuklearwaffen strebenden Iran und speziell an dem von der US-Regierung und den UN-Vetomächten Russland, Großbritannien, Frankreich und China sowie Deutschland angestrebten Rahmenabkommen über eine Unterbrechung des iranischen Atomprogramms kam gut an in Saudi-Arabien und den anderen Staaten des Golfkooperationsrates (GCC).
(…)
Erinnert sei nur an den von schiitischen Gruppen und Parteien getragenen und vom Iran mit Wohlwollen unterstützten Aufstand des Jahres 2011, der nur durch eine Intervention saudischer und emiratischer Truppen niedergeschlagen werden konnte. Bis heute sind Militäreinheiten beider Staaten in dem kleinen Königreich stationiert. Eine Iran-freundliche Regierung in einem GCC-Mitgliedsstaat können die sunnitischen Herrscherhäuser am Golf unter keinen Umständen akzeptieren.

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