In Schwaben übten 1948 jüdische Kämpfer für den israelischen Unabhängigkeitskrieg  

August 7, 2015 – 22 Av 5775
Hebräisches Zack-Zack in Ulm

Von Jim Tobias

Ein Tag im Frühjahr 1948: Knappe militärische Kommandos in hebräischer Sprache hallen über einen Exerzierplatz  – Männer und Frauen stehen in Reih und Glied, die Augen starr geradeaus. Die Blicke richten sie auf ihren Ausbilder. Dabei präsentieren die Rekruten stolz einen Stock oder ein Holzgewehr, echte Waffen haben sie nicht. Diese Szene spielt nicht in Palästina, wo sich die jüdische Untergrundtruppe Hagana, die Vorläuferin der israelischen Armee, auf den Ernstfall vorbereitete, sondern in der Ludendorff-Kaserne in Neu-Ulm.

Zwischen 1946 und 1948 erhielten Überlebende der Schoah mitten in Deutschland eine militärische Grundausbildung. In der Öffentlichkeit ist es bisher weitgehend unbekannt, dass die Hagana auch im Raum Ulm Kämpfer für den bevorstehenden israelischen Unabhängigkeitskrieg rekrutierte und ausbildete: Die Verantwortlichen wussten, dass man nur so dem arabischen Druck standhalten würde. Daher richtete die zionistische Wehrorganisation überall im besetzten Deutschland Musterungsbüros und militärische Ausbildungslager ein. „Ich möchte, dass sich die Juden melden. Sie sind praktisch Bürger Israels“, appellierte Nachum Schadmi, Hagana-Kommandeur in Europa, an die in den sogenannten „Displaced Persons“-Lagern lebenden Juden. (...)

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