Juli 7, 2017 – 13 Tammuz 5777
Simantov – jüdisches Liebesglück via Skype


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In Frankfurt am Main arbeitet einer der erfolgreichsten jüdischen Heiratsvermittler der Welt  

  • Juli 7, 2017 – 13 Tammuz 5777
  • Service
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Von Maya Zehden

Im Paradies – Eva fragt: „Adam, liebst du mich auch wirklich?“
Adam: „Aber ja mein Weib – wen denn sonst?“

Für jüdische Singles ist es schwieriger, den passenden Partner zu finden. Die meisten von ihnen leben in nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaften.
Wer gerne einen jüdischen Partner finden möchte, kann es seit 1975 über Simantov, die nach eigener Aussage „führende jüdische Partnervermittlung“, versuchen. Auf ihrer Startseite heißt es: „Wir finden Ihre Nadel im Heuhaufen“ und „Gesucht: Erfolgreiche jüdische Singles mit Ehewunsch“. Man verspricht: „Unser Service basiert auf professioneller Diskretion, Urteilsvermögen, Leidenschaft und Engagement, und unsere versierten Partnervermittler sehen es als Mission, den für Sie perfekten Partner zu finden.“

Dreh- und Angelpunkt für dieses Angebot ist José Weber. Sein Büro ist in Frankfurt am Main. Früher war er Inhaber von Simantov, aber diesen Status hat er an Rachel Stern in London übergeben. Seit drei Jahren kann er sich nun dem widmen, was er am besten kann: Jüdischem Matchmaking.
„Wir sind die am längsten amtierende jüdische Partnervermittlung der Welt“, ist José Weber überzeugt. „Das liegt daran wie wir arbeiten. Kaum einer glaubt, wie schwer das ist, Menschen zusammenzubringen. Es gibt eine riesige Erwartungshaltung bei den Kandidaten und deshalb auch einige Enttäuschungen. Da muss man als Vermittler gute Nerven haben und sich gut mit Menschen auskennen. Deshalb gehen viele Agenturen schnell wieder ein, weil sie damit nicht gerechnet haben.“

Simantov, was auf Hebräisch „gutes Zeichen“ bedeutet und ein Segenswunsch auf jüdischen Hochzeiten ist, heißt seit dem Inhaberwechsel „Simantov International“ um klarzumachen: Verbunden werden sollen jüdische Singles in aller Welt.

José Weber wurde 1947 in Kolumbien geboren. Seine Eltern waren deutsch-polnische Juden. Erst gingen sie mit ihm 1961 nach Israel und zogen von dort weiter nach Deutschland. Seitdem ist Frankfurt seine Heimat. Während seiner Karriere als Finanzberater suchte er eine Frau, nachdem seine erste Ehe nicht funktioniert hatte. Über die Gründerin von Simantov, Denise Kahn, fand er seine jetzige Frau und seine Berufung: Erst stieg er als Vermittler in die Agentur ein, dann übernahm er sie. In diesem Jahr ist er seit 30 Jahren dabei und stolz darauf, in dieser Zeit 330 Ehen vermittelt zu haben. Auch mit 70 Jahren will er nicht aufhören: „Ich mache das bis an mein Lebensende“.

Was zeichnet ein „Schadchen“, den jüdischen Heiratsvermittler, aus?
„Kommunikativ sein, aber auch Zuhören können“, sagt José. „Und die Liebe zum Menschen.“
Es gibt Vermittler von Simantov an vielen Orten der Welt, Urgestein José deckt den deutschsprachigen Raum, Israel, Spanien und Frankreich ab, weil er diese Sprachen beherrscht. Zurzeit hat er rund 5.000 Personen in seiner Kartei im Alter von 17 bis 91 Jahren. Etwa 70 Prozent von ihnen sind zwischen 25 und 55 Jahre alt, ab 55 Jahren suchen mehr Frauen.

Eine Vermittlung kann schnell gehen. Stephane und Marina aus Paris (Foto) haben sich nach dem ersten Treffen entschieden, zu heiraten. Aber es gibt auch Suchende, die zwei, fünf oder sogar zehn Jahre dabei sind. Im Durchschnitt dauert die Suche ein bis zwei Jahre.
Die Agentur geht mit dem Suchenden einen Vertrag ein, der auf Erfolg basiert. „Keiner wird rausgeschmissen, der Mensch steht im Zentrum. Vielleicht findet er selbst jemanden, dann verlässt er uns, aber wir nehmen ihn erst aus der Kartei, wenn wir ihm einen passenden Partner vermittelt haben“.

Am Anfang fällt ein Arbeitshonorar an und bei einem glücklichen Ende noch einmal ein Erfolgshonorar. Über Beträge spricht José nicht. Das klärt er lieber im persönlichen Gespräch per Skype am Anfang, wenn sich jemand bei ihm meldet. „Wenn sich jemand sicher ist, dass er wirklich gut betreut werden will, darf der Preis keine Rolle spielen. Unser Service läuft unbegrenzt und ist sehr persönlich. Wir wollen sicher sein, dass die Person wirklich die ist, die sie vorgibt. Also muss ein Ausweis vorgelegt werden wegen der persönlichen Daten. Und wir verlangen den Nachweis über eine Mitgliedschaft in einer jüdischen Gemeinschaft oder eine Bestätigung vom Rabbiner, um sicherzugehen, dass es sich wirklich um einen jüdischen Menschen handelt.“

Das unterscheide Simantov von Dating-Portalen, sagt José. „Dort lernt man direkt viele Menschen kennen, kann Freundschaften schließen. Aber man kann nicht sicher sein, dass alle Personen es ernstmeinen. Jüngere Menschen und besonders Frauen müssen vorsichtig sein, ob da nicht jemand nur ein Abenteuer sucht oder im jüdischen Portal unterwegs ist, obwohl er oder sie nicht jüdisch sind“.

Bei Simantov kann man sicher sein. José Weber erläutert: „Allerdings finden sich keine Ultraorthodoxen hier. Sie haben ihre eigenen Heiratsvermittler. Die Mehrheit der Suchenden bei Simantov ist traditionell jüdisch orientiert. Aber auch viele Liberale und einige Konvertiten sind dabei. Das heißt, rund 60 % sind traditionell liberal, rund 20 % traditionell konservativ, also religiös, aber modern, einige sind Shomer Shabbat, meist essen sie kosher light, d.h. zuhause koscher, gehen aber auch ins Restaurant essen, wenn es nicht zertifiziert koscher ist. Etwa 10 % sind sehr liberal und die restlichen bewegen sich ober- oder unterhalb dieser Einstufungen.“ (…)

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