August 7, 2015 – 22 Av 5775
Obama und sein Verhältnis zu Israel

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Michael Oren, der Botschafter Israels in den USA, sieht in seinem neuen Buch schwarz  

Von Kevin Zdiara

Die Beziehung zwischen Israel und den USA sind einmalig. Gerne werden sie als „unerschütterlich“, „unzerbrechlich“ und „eisern“ bezeichnet. Doch in den letzten sechs Jahren unter US-Präsident Barack Obama hat sich ein Wandel zum Negativen vollzogen: Israel wird öffentlich gerügt, der israelische Regierungschef Netanjahu von Mitarbeitern im Weißen Hauses beleidigt, militärische Geheim- nisse Israels an die Presse lanciert und die Bedenken des jüdischen Staates hinsichtlich eines Abkommens mit dem Iran ignoriert.

Michael B. Oren, bis September 2013 israelischer Botschafter in Washington, legt jetzt mit „Ally“ seine Autobiografie vor, die sich vor allem mit diesen Entwicklungen beschäftigt. Das Ganze wird aus einer diplomatischen Innenperspektive beleuchtet und Oren offenbart hierbei die gezielte Unterminierung des jüdischen Staats durch den amtierenden US-Präsidenten. Spannungen in den Beziehungen der beiden Länder gab es auch unter ausdrücklich israelfreundlichen US-Präsidenten. So ließ beispielsweise Ronald Reagan nach dem israelischen Einmarsch in den Libanon den Verkauf von F 16-Kampfflugzeugen an Israel einfrieren und verurteilte die Bombardierung des irakischen Atomreaktors in Osirak durch Israel scharf.

Während der Amtszeit von George W. Bush führte die geplante Aufrüstung israelischer Harpy-Drohnen in China durch den jüdischen Staat zu schweren Verstimmungen. Doch trotz dieser Verwerfungen wurde niemals das Bündnis an sich infrage gestellt, da die jeweiligen Regierungen stets davon überzeugt waren, dass die gemeinsamen Werte, Sicherheitsinteressen und emotionale Verbundenheit tiefer und wichtiger sind. Mit dem Amtsantritt von Barack Obama am 20. Januar 2009, dem ersten afroamerikanischen Präsidenten, änderte sich dieses bilaterale Verhältnis von Grund auf. Der junge, unerfahrene Senator war in einem linken, akademischen Milieu sozialisiert worden, dass dem jüdischen Staat feindlich gesinnt war. Obama hatte jahrelang die Kirche des antisemitischen Pastors Jeremiah Wright besucht, pflegte eine enge Beziehung zum amerikanisch-palästinensischen Historiker und Israel-Kritiker Rashid Khalidi und zählte Bill Ayers, ein ehemaliges Mitglied der Terrorgruppe „Weathermen“ und ein Unterstützer der Israel-Boykottbewegung, zu seinen Freunden. Dieses Umfeld hatte natürlich einen nachhaltigen Einfluss auf Obamas Weltsicht. (...)

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