August 7, 2015 – 22 Av 5775
„Israel ist an allem Schuld“

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Eine Rezension des neuen Buches von Esther Schapira und Georg Hafner  

Von Nikoline Hansen

„Eine entlarvende und provozierende Streitschrift“ übertitelt der Verlag seine Werbung für das jüngst erschienene Buch von Georg Hafner und Esther Schapira. „Wieso und wen provozierend?“ darf sich der Leser nun fragen, zumal der Untertitel schon sagt, worum es geht: „Warum der Judenstaat so gehasst wird“. Ja, warum eigentlich?

Auch 50 Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ist das Verhältnis zwischen den beiden Staaten keineswegs als normal zu bezeichnen, es ist von Emotionen geprägt, die immer wieder hochkochen und zu erstaunlich gleichen Verhaltensmustern bei einer großen Zahl derer führen, die auf die eine oder andere Art betroffen sind. Die Perspektive, die das Buch vertritt, ist dabei, wie die Autoren selbst schreiben, eindeutig: „Dieses Buch ergreift Partei für Israel und damit auch für Palästina.“

Zur Verfolgung dieses Zieles gehen sie strukturiert und mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Interviews, Beobachtungen, Medienanalysen und Faktenvermittlung ans Werk. Das alles unter dem noch lebhaften Eindruck der anti-israelischen Demonstrationen in Deutschland während des Gazakriegs 2014, der eine thematische Klammer liefert: eingangs die Schilderung der Demonstrationen in Deutschland, die Erläuterungen und Erklärungen, weshalb der „palästinensische“ Hass gegen Israel in Deutschland auf so fruchtbaren Boden fällt, und im letzten Teil schließlich die Fakten, die aufgrund der erfolgreichen Verschleierungstaktik und asymmetrischen Informationspolitik auch der deutschen Medien einer Mehrheit der Deutschen wohl kaum bekannt sind oder als „israelische Propaganda“ wahrgenommen werden. Eine gelungene Mischung, die sich kurzweilig liest, auch wenn einem gelegentlich der Atem stockt. Hafner und Schapira haben Juden in Deutschland besucht und Fragen gestellt – die Antworten, die sie bekommen haben sind nicht immer ermutigend. (...)

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